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Politiker lassen sich Organspende-Tattoos stechen: Aktion im Bundestag

Abgeordnete setzen sich mit Organspende-Tattoos ein - eine unkonventionelle Art, Bewusstsein zu schaffen und Willensbekundung zu zeigen.

Mehrere Bundestagsabgeordnete haben kürzlich im Bundestag an einer Tätowier-Aktion teilgenommen, um auf das wichtige Thema der Organspende aufmerksam zu machen. Gemeinsam mit dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung, Stefan Schwartze (SPD), ließen sich die Abgeordneten von dem Verein Junge Helden Tattoos tätowieren, die als Organspende-Tattoos bekannt sind.

Diese Aktion hat zum Ziel, das Bewusstsein für die Organspende zu schärfen und die Menschen dazu zu ermutigen, sich mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen. Stefan Schwartze, der selbst zum ersten Mal ein Tattoo bekam, betonte die Bedeutung dieser Aktion. Für ihn war es eine Möglichkeit, sich zu 100 Prozent mit der Thematik zu identifizieren und seine Unterstützung auf eine persönliche, tiefgreifende Weise zu zeigen.

Daniel Wom Webdesign

Das OPT.INK-Tattoo wurde vom Verein Junge Helden entwickelt und dient dazu, den Willen einer Person bezüglich einer potenziellen Organspende sofort erkennbar zu machen. In vielen Fällen müssen die Angehörigen nach dem Tod eines geliebten Menschen über eine Organspende entscheiden, doch ohne schriftliche Dokumentation des Willens ist dies oft eine schwierige Aufgabe.

Trotzdem ist es wichtig zu beachten, dass ein Tattoo allein keine rechtsgültige Form der Dokumentation für die Entscheidung zur Organspende darstellt. Die rechtliche Gültigkeit wird erst durch eine persönliche Unterschrift auf einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder einem anderen schriftlichen Dokument erreicht. Dennoch kann ein Tattoo als Ausdruck des Willens gewertet werden und den Entscheidungsprozess erleichtern.

Zusätzlich zur Tätowier-Aktion wurde im März die Möglichkeit geschaffen, digital die eigene Organspendebereitschaft zu dokumentieren. Ab dem 16. Lebensjahr können Menschen nun in einem zentralen Online-Register festhalten, ob sie nach ihrem Ableben zur Organspende bereit sind oder nicht. Im vergangenen Jahr haben 965 Menschen nach ihrem Tod Organe gespendet, was zwar eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr darstellt, jedoch zeigen die knapp 8400 Personen auf den Wartelisten für eine Transplantation weiterhin den erhöhten Bedarf an Spenderorganen.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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