Die AfD hat in 2024 mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen, die ihre Wählerbasis und Regierungsfähigkeit beeinflussen könnten. Das OVG-Urteil in Münster, das die Partei als „rechtsextremistischen Verdachtsfall“ einstuft und möglicherweise zu einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz führen wird, droht, das Image der AfD zu beschädigen. Zusätzlich belastet ein Urteil gegen Björn Höcke, der eine NS-Parole verwendet haben soll, die Partei weiter. Trotzdem zeigen aktuelle Umfragen vor dem Höcke-Urteil, dass die AfD in Thüringen stabil bei 30 Prozent steht.
Die Kommunikationsstrategie der AfD, die die Unabhängigkeit des Gerichts anzweifelt und es in die Nähe der Regierung rückt, könnte bei ihrer Kernwählerschaft Anklang finden, die Gerichten skeptisch gegenübersteht und stark an Social Media glaubt. Allerdings könnten potenzielle Wähler, die noch unentschlossen sind, durch die negativen Entwicklungen in Zweifel geraten. Das Urteil des OVG und der Höcke-Prozess könnten die Regierungsfähigkeit der AfD ebenfalls beeinträchtigen, da die Partei oft zwischen radikalen Ansichten und Anpassung an die Mitte schwankt, ohne sich politisch zu distanzieren.
Trotz der aktuellen Umfragedaten bleibt unklar, ob die AfD nach den jüngsten Ereignissen massenhaft Stimmen verlieren wird. Der Umgang der Partei mit den Reaktionen auf die Gerichtsurteile und die Versuche, das negative Image in der Öffentlichkeit zu reduzieren, könnten entscheidend sein, um das Vertrauen der Wähler nicht zu verlieren. In einem Superwahljahr wie diesem müssen die politischen Parteien mit größter Sorgfalt agieren, um ihre Positionen aufrechtzuerhalten und potenzielle Wähler nicht zu verprellen.