Die Nato hat der Ukraine weitere dringend benötigte Luftabwehr-Systeme zugesagt, jedoch ohne konkrete Lieferfristen zu nennen. Diese Entscheidung wurde vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verhalten positiv aufgenommen. Er lobte die Bemühungen der Staaten, die ihre Versprechen einhalten und die Fähigkeiten der Luftverteidigung der Ukraine verbessern. Verteidigungsminister der Nato-Staaten hatten bei einer Krisensitzung zusätzliche Luftabwehrsysteme zugesagt, um die militärische Unterstützung zu verstärken.
Selenskyj betonte die Notwendigkeit von mindestens sieben weiteren Patriot-Systemen oder ähnlicher Flugabwehr-Unterstützung für die Ukraine, mit dem Ziel, das Land vor russischen Luftangriffen zu schützen. Er mahnte auch den Bedarf an mindestens einer Millionen Artilleriegranaten an, die dringend an die Front geliefert werden müssten, um die ukrainischen Truppen angemessen auszustatten. Die ukrainische Flugabwehr habe bisher erfolgreich viele russische Raketen und Kampfdrohnen abgeschossen, aber es fehle bislang noch ein Gegenmittel gegen die russischen Gleitbomben.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck forderte die internationale Gemeinschaft auf, der Ukraine angesichts des Vormarsches der russischen Besatzungstruppen umgehend mehr Waffen und Munition zu liefern. Insbesondere appellierte er an die USA, einen Teil ihrer Patriot-Flugabwehr-Systeme zur Verfügung zu stellen. Selenskyj persönlich inspizierte die Fronten im Osten der Ukraine, besuchte Verteidigungsstellungen und bekräftigte die Bemühungen, zusätzliche Luftabwehr-Systeme für die Ukraine zu beschaffen. Am Freitag waren schwere Kämpfe in der Umgebung der Stadt Awdijiwka zu verzeichnen, ohne unabhängige Überprüfung der Ergebnisse.
Am Samstag plant der US-Kongress möglicherweise die Entscheidung über ein Milliarden-Hilfspaket für die Ukraine, das für Kiew von großer Bedeutung ist. Die Ukraine ist auf diese Hilfe angewiesen, um den anhaltenden militärischen Konflikt mit Russland zu bewältigen und ihre Sicherheit zu gewährleisten.