Münster

Nach Kletteraktion: Ulmer Münster plant neue Sicherheitsmaßnahmen

Nach einer gefährlichen Kletteraktion von Klimaaktivisten am Ulmer Münster im Juli, die den Dekan Torsten Krannich alarmierte, zieht die Münsterbauhütte in Erwägung, Stacheldraht zur Sicherung des historischen Bauwerks einzusetzen, um Zerstörungen zu verhindern und die Sicherheit zu gewährleisten.

Die kürzliche Kletteraktion am Ulmer Münster hat nicht nur mediale Aufmerksamkeit erregt, sondern wirft auch wichtige Fragen zum Schutz historischer Bauwerke auf. Die Münsterbauhütte hat bereits Maßnahmen ergriffen, um Kletterern und sogenannten Roofern den Zugang zu erschweren und prüft nun unter anderem den Einsatz von Stacheldraht.

Die Gefahr einer Kletteraktion

Am 2. Juli 2023 wagten es drei Klimaaktivisten, sich am Turm des Ulmer Münsters abzuseilen, um ein Banner zu entrollen. Diese Aktion war nicht ohne Risiko, da die Aktivisten ihr Seil an einer Kreuzblume befestigten, die nur von einem dünnen Stahlstift gehalten wird. Torsten Krannich, der Dekan des Münsters, führte in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) aus, dass ein Brechen des Stifts zu einem tödlichen Absturz führen könnte. „Der Turm ist kein vom TÜV überprüfter Kletterberg, sondern ein fragiles historisches Bauwerk“, betonte er.

Pläne für neue Sicherheitsmaßnahmen

Um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern, denkt die Münsterbauhütte über neue Sicherheitsmaßnahmen nach. Krannich äußerte, dass das Anbringen von Stacheldraht an strategischen Punkten in Erwägung gezogen wird. „Wir wollen und können aus dem Münster nicht Fort Knox machen“, so Krannich weiter. Zu den bereits umgesetzten Maßnahmen zählen der Abbau von Gerüsten und die Installation von Überwachungskameras, jedoch stellen die Aktivisten eine Herausforderung dar, da sie immer wieder Wege finden, um hochzuklettern.

Die Relevanz der Aktion für den Umweltschutz

Obwohl Torsten Krannich über die Kletteraktion verärgert war, sieht er die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit den Klimaaktivisten. „Wir könnten gesetzlich für den Umweltschutz werben“, schlug er vor. Dies zeigt, dass selbst in Konfliktsituationen Dialog und Zusammenarbeit möglich sind, um gemeinsame Ziele zu verfolgen.

Warten auf die Eröffnung der höchsten Plattform

Besucher, die die höchste Plattform des Ulmer Münsters erklimmen wollen, müssen sich noch bis 2027 gedulden, da die Bauarbeiten zur Sanierung des Turms andauern. Die Plattform auf 142 Metern Höhe wird voraussichtlich zum 650. Jubiläum des Münsters eröffnet. „Ich werde darauf drängen, dass der Zeitplan eingehalten wird“, versprach Krannich und fügte hinzu, dass die sicherheitsrelevanten Fragen, wie der Brandschutz, bis dahin geklärt sein müssen.

Ein Blick auf die Zukunft des Ulmer Münsters

Die Anspannung rund um die Kletteraktion und die angestrebten Sicherheitsmaßnahmen verdeutlichen die Notwendigkeit, historische Bauwerke wie das Ulmer Münster zu schützen. Auch wenn der Ulmer Turm in der Höhe von der Sagrada Familia in Barcelona überholt wird, bleibt er ein Teil des kulturellen Erbes und der Geschichte der Stadt. Krannich nimmt die Entwicklungen gelassen hin: „Jetzt ist ein anderer dran. Das Ulmer Münster war lange der höchste Kirchturm der Welt.“

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