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Mutiger Schritt: Gruppen-Coming-out schwuler Fußballer geplant

Coming-Out im Fußball: Wie eine Gruppenaktion das Klima im Profisport verändern könnte.

Berlin (dpa) – Marcus Urban plant ein Gruppen-Coming-out von schwulen Fußballern für den Welttag gegen Homophobie, um die Normalisierung der LGBTQ+-Community im Fußball voranzutreiben. Während Urban optimistisch ist, dass die Aktion einen positiven Wandel bringt, halten einige Zweifel dagegen. Aktive Profifußballer zögern noch, öffentlich zu ihrer Sexualität zu stehen, und die Initiative stößt nicht bei allen auf uneingeschränkte Zustimmung.

Das Netzwerk Queer Football Fanclubs (QFF) äußerte Bedenken hinsichtlich der geplanten Aktion und betonte die persönliche Natur eines Coming-outs. Zudem wurde der Zeitpunkt vor dem letzten Bundesliga-Spieltag als ungünstig angesehen. Christian Rudolph vom Deutschen Fußball-Bund sieht die Notwendigkeit, nicht nur den Profifußball, sondern den gesamten Sport auf Geschlechter- und sexuelle Vielfalt zu sensibilisieren.

Trotz des öffentlichen Zuspruchs und der Vereinsunterstützung zögern Fußballer in Deutschland, ihre Homosexualität offen zu thematisieren. Der ehemalige Nationalspieler Thomas Hitzlsperger betonte die anhaltende gesellschaftliche Normierung, die das Coming-out von Profifußballern erschwert. Eine Umfrage von YouGov zeigt, dass 46 Prozent der Fußball-Interessierten in Deutschland Homophobie im Profifußball weiterhin als ernstes Problem wahrnehmen.

Marcus Urban betont die schwierigen Bedingungen, unter denen schwule Profifußballer leben, und fordert ein Ende des Versteckspiels. Er macht auf die Druckfaktoren im Umfeld der Spieler aufmerksam und appelliert an die Unterstützung, die sie für ein Coming-out benötigen. Der DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig erkennt die Verantwortung des Verbands und die Notwendigkeit, eine unterstützende Atmosphäre zu schaffen.

Trotz positiver Reaktionen nach seinem Coming-out haben noch keine aktiven Fußballer in Deutschland Hitzlspergers Beispiel gefolgt. Die Hoffnungen ruhen nun auf der Initiative von Marcus Urban, die potenziell große Veränderungen bewirken könnte. Mit Beispielen aus anderen Sportarten wie Handball und Volleyball, in denen vereinzelt Athleten ihr Coming-out hatten, wird die Bedeutung von Urbans Aktion für die gesamte Sportwelt betont.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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