MünsterReisenUmweltWirtschaft

Massentourismus auf den Kanaren: Einheimische fordern Obergrenze und bezahlbaren Wohnraum

Der Kampf gegen die übermäßige Bebauung und Ausbeutung der Natur.

Zehntausende Menschen nahmen an Protesten gegen den Massentourismus auf den Kanarischen Inseln teil. Unter dem Motto „Die Kanaren haben eine Grenze“ forderten etwa 55.000 Demonstranten Maßnahmen zur Begrenzung der touristischen Entwicklung und zur Erhaltung des Lebensraums der Einheimischen. Forderungen nach einer Obergrenze für Touristenzahlen und bezahlbarem Wohnraum wurden von Transparenten mit Slogans wie „Der Tourismus erhöht meine Miete“ und „Das Paradies wird nicht mit Beton gemacht“ unterstützt.

Die Protestierenden forderten auch eine strengere Überwachung der Regeln für die Vermietung von Ferienunterkünften, Einschränkungen für den Immobilienerwerb durch Nichtansässige auf den Inseln und die Einführung einer Umweltsteuer für Touristen. Mit gut 2,2 Millionen Einwohnern stehen den Kanarischen Inseln im Vergleich zu den etwa 14 Millionen ausländischen Touristen aus Ländern wie Großbritannien, Deutschland und den Niederlanden sowie den zwei Millionen spanischen Besuchern jährlich große Herausforderungen gegenüber.

Daniel Wom Webdesign

Trotz der Bedeutung des Tourismus für die Wirtschaft der Inseln stehen nur wenige Einheimische direkt im wirtschaftlichen Nutzen des Booms. Die Tourismusbranche trägt zwar 35 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei und sichert 40 Prozent der Arbeitsplätze, dennoch bleiben viele Bewohner von den Vorteilen ausgeschlossen. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass die Kanarischen Inseln als zweitärmste Autonome Gemeinschaft Spaniens gelten.

Die Aktivisten, die sich gegen den Massentourismus aussprechen, unterstreichen, dass ihr Ziel nicht die Abschaffung des Tourismus an sich ist, sondern die Erhaltung der natürlichen Schönheit der Inseln. Der bekannte Biologe und Dokumentarfilmer Felipe Ravina brachte es auf den Punkt, als er betonte, dass der Tourismus das einzigartige Naturerlebnis, das die Kanaren bieten, gefährdet. Es wird deutlich, dass die Diskussion um den Massentourismus auf den Kanarischen Inseln weiter an Bedeutung gewinnen wird, da die Auswirkungen auf die Umwelt und die einheimische Bevölkerung zunehmend spürbar werden.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"