Israels Armee hat erfolgreich die Kontrolle über den gesamten Abschnitt an der Grenze zu Ägypten im umkämpften Gazastreifen übernommen. Diese Aktion markiert einen wichtigen Meilenstein in ihrer Rafah-Offensive, da die islamistische Hamas den Bereich, bekannt als Philadelphi-Korridor, für den Schmuggel von Waffen genutzt hatte. Insgesamt befinden sich etwa 20 Tunnel in diesem 14 Kilometer langen Abschnitt, die nach Ägypten führen. Einige davon waren bereits bekannt, andere wurden erst kürzlich entdeckt.
Der ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete unter Berufung auf eine Quelle, dass die Berichte über die Tunnel an der ägyptischen Grenze unwahr seien. Trotzdem hat Ägypten bereits in der Vergangenheit Tunnel geflutet, um den Schmuggel von Waffen aus dem Gazastreifen zu Extremisten im Nord-Sinai zu unterbinden. Die israelischen Streitkräfte hatten in Rafah zunächst den Schwerpunkt darauf gelegt, das Grenzgebiet zu Ägypten unter ihre Kontrolle zu bringen, um die Hamas gezielt und begrenzt zu bekämpfen.
Die israelische Armee stieß entlang des Philadelphi-Korridors auf Dutzende Raketenwerfer der Hamas und zerstörte ein anderthalb Kilometer langes Tunnelsystem nahe Rafah, das von der Hamas genutzt wurde, um Soldaten anzugreifen und Waffen zu transportieren. Weiterhin befinden sich 82 Tunnelschächte in der Gegend, und israelische Truppen sind größtenteils im Philadelphi-Korridor stationiert.
Zudem wurden im Nordwesten Syriens bei zwei vermeintlich von der israelischen Armee geführten Angriffen ein Kind sowie drei Mitglieder der libanesischen Hisbollah-Miliz getötet. Israels Luftwaffe trifft immer wieder Ziele in Syrien, um zu verhindern, dass der Iran und verbündete Milizen ihren Einfluss im Nachbarland ausweiten. Diese Angriffe haben seit Beginn des Gaza-Kriegs zugenommen und werden meist nicht offiziell bestätigt.