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Hochwasserschäden in Süddeutschland: Diskussion um Pflichtversicherung flammt auf

Die aktuellen Hochwasserschäden in Süddeutschland haben die deutschen Versicherer alarmiert, da sie überdurchschnittlich hohe Schadenswerte erwarten. Die Debatte um eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden, wie von den Bundesländern gefordert, wird durch diese jüngsten Ereignisse erneut angeheizt. Doch was würde eine solche Pflichtversicherung bedeuten und warum gibt es Kontroversen?

Eine Elementarschadenpolice ist ein Zusatzbaustein zur regulären Gebäudeversicherung, der zusätzliche Gefahren abdeckt, die von den Naturelementen verursacht werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Wasserschäden von einer Elementarpolice abgedeckt sind, beispielsweise wenn Grundwasser durch den Abfluss in das Wohnhaus gelangt, was oft als Baumangel betrachtet wird. Aktuell besteht keine Verpflichtung zur Versicherung von Elementarschäden, und in extrem gefährdeten Regionen haben Hauseigentümer oft Schwierigkeiten, eine solche Police abzuschließen.

Die Diskussion um eine Pflichtversicherung wird aufgrund der Tatsache geführt, dass nur etwa die Hälfte der in Deutschland stehenden privaten Gebäude gegen Elementarschäden versichert ist. Bisher sprangen nach Flutereignissen regelmäßig der Bund und die Länder mit erheblichen Kosten für die Allgemeinheit ein. Die Bundesländer fordern nun den Bund auf, eine Versicherungspflicht einzuführen, um diese Versicherungslücken zu schließen und die finanzielle Belastung für die Allgemeinheit zu reduzieren.

Es gibt unterschiedliche Standpunkte zu einer Pflichtversicherung. Während Befürworter argumentieren, dass ohne finanzielle Unterstützung viele unversicherte Hauseigentümer im Falle einer Katastrophe vor dem Ruin stünden, warnen Gegner davor, dass diese Kosten dann auf alle Bürger abgewälzt würden. Die Versicherungsbranche befürchtet zudem, dass nach Einführung einer Pflichtversicherung die Motivation für staatliche und individuelle Hochwasserschutzmaßnahmen sinken könnte.

Bessere Prävention in Form von gezielten Maßnahmen wie Bauverboten in Überschwemmungsgebieten, Rückverlegungen von Deichen und Renaturierungen von Auwäldern wird als wichtige Schritt angesehen, um das Risiko von Hochwasserschäden zu reduzieren. Die Diskussion um eine Pflichtversicherung bleibt jedoch kontrovers, und die Ergebnisse einer Arbeitsgruppe, die bei der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz im Juni 2023 vorgestellt werden sollen, werden mit Spannung erwartet.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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