Münster

Fado-Legende Mísia: Abschied von einer Stimme der Trauer und Hoffnung

Die berühmte Fado-Sängerin Mísia ist im Alter von 69 Jahren in Lissabon an Krebs gestorben, was einen bedeutenden Verlust für die portugiesische Musikszene und ihre innovative Erneuerung des traditionellen Fado darstellt.

Lissabon – Der Verlust der legendären Fado-Sängerin Mísia, die im Alter von 69 Jahren verstorben ist, hat nicht nur die Musikwelt erschüttert, sondern gleichzeitig ein Zeichen für den Wandel und die Erneuerung im traditionellen Fado gesetzt. Mísia, bürgerlich bekannt als Susana Maria Alfonso de Aguiar, erlag einem Krebsleiden, wie die portugiesische Nachrichtenagentur Lusa berichtete.

Ein tiefgreifendes Erbe im Fado

Die Künstlerin wird als eine grundlegende Stimme bei der Erneuerung des Fado angesehen. Mísia wagte es, mit neuen Klängen und weniger konventionellen Ansätzen zu experimentieren und beeinflusste damit eine ganze Generation von Künstlern. „Mit ihrer langen Karriere war sie eine fundamentale Stimme im Fado“, äußerte sich Portugals Kulturministerin Dalila Rodrigues zur Bedeutung des Erbes, das Mísia hinterlässt.

Frühe Herausforderungen und der Weg zum Erfolg

Mísias Kindheit war geprägt von Schwierigkeiten. Aufgewachsen in einem strengen Umfeld, fand sie vor allem bei ihrer katalanischen Großmutter Halt und Unterstützung. Die Trennung ihrer Eltern, als sie erst vier Jahre alt war, stellte eine frühe Herausforderung dar. Dennoch hielt sie am Traum fest, Sängerin zu werden.

Nachdem sie in ihrer Jugend Zeit in Porto verbracht hatte, zog sie vor ihrem 20. Geburtstag nach Barcelona und später nach Madrid. Diese Erfahrungen prägten ihren künstlerischen Stil und führten letztendlich zu ihrer Rückkehr nach Portugal, wo sie 1991 ihr Debütalbum veröffentlichte.

Kämpfe gegen Traditionen und Widerstände

Die Reise zur Anerkennung war alles andere als einfach. Mísia stieß auf Widerstand in den traditionellen Fado-Kreisen, die ihre innovativen Ansätze ablehnten. Ihre Erinnerungen zeigen, dass sie mit harten Vorwürfen konfrontiert wurde: „Man sagte mir, ich sei eine Kommunistin, verstimmt und hätte alles nur horizontal erreicht“, erinnert sie sich in ihrem 2022 veröffentlichten Buch. Trotz dieser Anfeindungen blieb sie der Fado-Musik treu und bewies, dass Veränderung und Tradition Hand in Hand gehen können.

Ein musikalisches Lebenswerk

In ihrer 34-jährigen Karriere trat Mísia auf vielen renommierten Bühnen der Welt auf und wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Besonders erwähnenswert ist der prestigeträchtige Charles-Cross-Academy-Preis für ihr Album „Garra dos Sentidos“. Darauf verwendete sie Gedichte berühmter portugiesischer Autoren und verlieh der Musik eine neue Dimension.

Abschied und Trauerfeier

Die Trauerfeier für Mísia wird am 6. August in der Basílica da Estrela in Lissabon stattfinden. Am folgenden Tag wird sie auf dem Friedhof Alto de São João beigesetzt. Ihr Vermächtnis wird in der Musikwelt weiterleben und ihre innovative Art des Fados wird künftig Künstlerinnen und Künstler inspirieren, die Grenzen der Tradition zu überschreiten.

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