Die Präsidentenwahl im Iran steht im Zentrum der politischen Aufmerksamkeit, denn sie könnte in eine Entscheidung oder eine Stichwahl führen. Nach dem tragischen Tod von Amtsinhaber Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz wurde die Wahl vorgezogen. Rund 61 Millionen Wählerinnen und Wähler hatten die Möglichkeit, einen neuen Regierungschef zu wählen.
Ein Blick auf die Kandidaten
Von 80 Bewerbern wurden nur sechs vom mächtigen Wächterrat als Kandidaten zugelassen. Unter diesen steht Parlamentspräsident Mohammed Bagher Ghalibaf den Hardlinern gegenüber. Ein weiterer Hardliner, Said Dschalili, tritt ebenso an. Als Herausforderer gilt der moderate Politiker Massud Peseschkian, der Reformen anstrebt. Beobachter spekulieren über die Auswirkung einer möglichen hohen Wahlbeteiligung auf das Wahlergebnis.
Das beherrschende Wahlkampfthema
Die Wirtschaftskrise im Iran dominierte den Wahlkampf, da das Land durch internationale Sanktionen und fehlende Investitionen stark belastet ist. Die Bevölkerung hofft auf Veränderungen, während einige Aktivisten zum Wahlboykott aufrufen. Trotz des undurchsichtigen Wahlverfahrens wird die Bedeutung der Präsidentschaft in einem politischen System mit republikanischen und theokratischen Zügen deutlich. Die begrenzte Macht des Präsidenten im Vergleich zum Staatsoberhaupt, Ajatollah Ali Chamenei, zeigt die komplexen Strukturen des iranischen Regierungssystems.
Die Wahlresultate werden mit Spannung erwartet und könnten weitreichende Auswirkungen auf die innen- und außenpolitische Lage im Iran haben. Die mögliche Stichwahl am 5. Juli stellt die Perspektive auf eine neue Regierungsführung in Aussicht, die sowohl interne Reformen als auch eine Neuausrichtung der internationalen Beziehungen bringen könnte.
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