Münster

Algenschleim an der Adria: Herausforderungen und Lösungen für den Sommer

In der Adria sorgen seit einigen Wochen Algenschleim an Stränden in Italien, Kroatien und Slowenien für Unbehagen bei Urlaubern und Fischern, da hohe Wassertemperaturen und Umweltfaktoren zu dieser Algenblüte führen, die nicht gesundheitsschädlich, aber die touristische Saison und die Fischerei gefährden.

Die Adria hat in diesem Jahr für Aufregung gesorgt, die nicht nur Urlauber betrifft, sondern auch die gesamte Küstenwirtschaft. An verschiedenen Stränden in Italien, Kroatien und Slowenien haben Touristen und Einheimische mit einem unangenehmen Phänomen zu kämpfen: Algenschleim. Diese glitschige Substanz findet sich besonders in den Gewässern rund um die beliebten Urlaubsorten, was viele Badende vor die Frage stellt, ob ein Bad im Meer noch zumutbar ist.

Ursprung der Problematik

Der Schleim trat zuerst im Golf von Triest auf und breitete sich schnell auf andere Küstenstädte wie Ravenna und Rimini aus. Während einheimische Befragungen ergaben, dass die Leser durchaus schwimmen gehen können, warnen sie eindringlich, sich nach einem Badegang gründlich zu duschen, um das klebrige Gefühl von der Haut zu entfernen. Einheimische beschreiben das Gefühl als unangenehm, mit Meldungen über ein Kribbeln auf der Haut.

Sport und Fischerei leiden

Die Auswirkungen der algal bedingten Veränderungen sind jedoch für verschiedene Branchen besorgniserregend. Besonders die Fischerei leidet unter den Bedingungen. Fischer können häufig nicht mit ihren Booten hinausfahren, da die Schiffsschrauben sich im Schleim verfangen und die Boote nicht mehr anfahren können. Zudem haben die Fischer immer wieder mit Schäden an ihren Netzen zu kämpfen. Der Branchenverband Fedagripesca hat deshalb bereits staatliche Unterstützung gefordert.

Mögliche Ursachen für die Blüte

Die Ursachen für die zunehmende Algenschleimbildung sind vielfältig, jedoch vermuten Experten, dass die steigenden Wassertemperaturen durch den Klimawandel ein entscheidender Faktor sind. In den letzten Tagen wurden Wassertemperaturen von bis zu 30 Grad Celsius gemessen, was ideale Bedingungen für das Wachstum bestimmter Algenarten schafft. Hinzu kommt, dass hohe Niederschläge in diesem Frühjahr ungewöhnlich viel Wasser in die Adria gespült haben, was den Prozess zusätzlich begünstigt.

Historische Perspektive

Dieses Phänomen ist nicht neu: Bereits im 17. Jahrhundert dokumentierte der Zisterziensermönch Paolo Boccone im Jahr 1697 ähnliche Erscheinungen in der Adria. Historische Aufzeichnungen zeigen, dass der Begriff „mare sporco“ (schmutziges Meer) schon seit langem in der Fachliteratur verwendet wird. Die Sorgen über die Qualität des Wassers sind also nicht nur eine zeitgenössische Erscheinung, sondern seit Jahrhunderten ein Thema an den Küsten der Adria.

Optimistische Ausblicke

Dennoch gibt es auch positive Entwicklungen: Meeresbiologe Roberto Danovaro betont, dass die Adria heutzutage insgesamt weniger verschmutzt sei als noch vor 40 Jahren. Forscher haben zudem beobachtet, dass der Algenschleim an vielen Orten bereits beginnt, sich aufzulösen, was auf eine natürliche Zersetzungsaktivität hinweist. Dies könnte vielleicht bedeuten, dass sich die Bedingungen vor dem Hauptankunft der Urlauber verbessern werden.

Schlussfolgerungen für die Region

Die gegenwärtige Situation an den Stränden der Adria zeigt auf, wie sehr lokale Ökosysteme von klimatischen und menschlichen Einflüssen betroffen sein können. Die Herausforderungen, die der Algenschleim mit sich bringt, sind sowohl für die touristische als auch die fischereiwirtschaftliche Gemeinschaft bedeutend. Die Entwicklung dieser Situation wird sowohl für die kommenden Urlaubssaison als auch für die langfristige Gesundheit des adriatischen Ökosystems von entscheidender Bedeutung sein.

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