Scheidungen in Mülheim: Warum immer mehr Frauen den Schritt wagen

Statistik zeigt bemerkenswerte Entwicklung in Mülheim

In Mülheim hat sich in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung in Bezug auf die Anzahl der Scheidungen abgezeichnet, wie aktuelle Statistiken des Statistischen Landesamts zeigen. Im Vergleich zu anderen Regionen in NRW sticht Mülheim hier besonders hervor.

Im Zeitraum von 20 Jahren ist die Gesamtzahl der Scheidungen in NRW um beeindruckende 43,1 Prozent gesunken. Während im Jahr 2004 noch 51.139 Ehepaare sich scheiden ließen, waren es im Jahr 2023 nur noch 29.116 Paare im gesamten Bundesland. Besonders auffällig ist jedoch der Rückgang in Mülheim, wo sich die Anzahl der Scheidungen sogar halbiert hat – von 491 im Jahr 2004 auf 246 im Jahr 2023.

Die Statistiken zeigen, dass im vergangenen Jahrzehnt auch die Anzahl der Scheidungen in Relation zu bestehenden Ehen rückläufig war. Auf 10.000 bestehende Ehen kamen 2022 etwa 82 Scheidungen, im Vergleich dazu waren es 2004 noch 124. Interessanterweise entschieden sich auch 304 gleichgeschlechtliche Paare im vergangenen Jahr für den Scheidungsprozess.

Überproportional viele Frauen reichen Scheidung ein

Ein weiteres interessantes Detail aus den Statistiken ist die Tatsache, dass in Mülheim im vergangenen Jahr überproportional viele Frauen die Einreichung der Scheidung beantragt haben. Während landesweit der Anteil bei 56,2 Prozent lag, betrug er in Mülheim 61,8 Prozent – der höchste Wert unter den Kreisen und Städten in NRW. Insgesamt wurden 2023 landesweit 15.482 Scheidungen von Frauen eingereicht, wohingegen 12.070 Männer den gleichen Schritt wagten.

Nicht zuletzt zeigen die Daten, dass in ungefähr der Hälfte aller Fälle von Scheidungen mindestens ein minderjähriges Kind betroffen war. Im Jahr 2023 waren insgesamt 27.061 Kinder und Jugendliche von Scheidungen betroffen – in Mülheim waren es 239. Im Vergleich zum Jahr 2004, als noch 37.052 Kinder betroffen waren, ist auch hier ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.