Am Donnerstag, den 11. April, wurde in Essen ein mutmaßliches Mitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen. Der festgenommene Mann, gegen den ein Haftbefehl seit März vorliegt, wird beschuldigt, Mitglied einer terroristischen Vereinigung im Ausland zu sein. Zusätzlich werden ihm Kriegsverbrechen gegen Eigentum, Beihilfe zu Kriegsverbrechen gegen Personen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Beihilfe dazu sowie Beihilfe zum Völkermord vorgeworfen.
Der Haftbefehl legt dem Beschuldigten zur Last, dass er sich spätestens im Juli 2014 in Syrien dem IS als Mitglied angeschlossen hat. Er übernahm eine bedeutende Rolle in der örtlichen IS-Religionspolizei (Hisba) und war maßgeblich an der Inbesitznahme von Privathäusern beteiligt. Der festgenommene Mann und seine Einheit beschlagnahmten mindestens 15 Gebäude, die vom IS fortan für verschiedene Zwecke genutzt wurden, darunter auch als Gefängnisse für jesidische Frauen. Er unterstützte den IS bei der Versklavung und sexuellen Ausbeutung dieser Frauen, was Teil des Ziels der Vernichtung der jesidischen Religionsgemeinschaft war.
Die Festnahme des mutmaßlichen IS-Kämpfers in Essen zeigt erneut die Präsenz und Aktivitäten terroristischer Gruppierungen in Deutschland. Die Bundesanwaltschaft ermittelt weiterhin intensiv in solchen Fällen, um derartige Bedrohungen für die nationale Sicherheit zu bekämpfen und die Täter zur Rechenschaft zu ziehen.