Die ehemalige Synagoge in Oberhausen-Holten, die jahrelang als Wohnhaus diente, offenbarte bei der bauhistorischen Untersuchung bedeutende Relikte, darunter eine Mikwe, Schriftzüge, und die Nische für den Toraschrein. Ein Gutachten des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland bezeichnet die Funde als „bundesweit von großem Seltenheitswert“. Ein Konzept, erstellt vom Atelier Brückner, sieht die behutsame Restaurierung des Gebäudes vor, um die Relikte der Synagoge zu erhalten und gleichzeitig die Nutzung als ehemaliges Wohngebäude erkennbar zu machen.
Oberbürgermeister Daniel Schranz betont die historische Bedeutung der ehemaligen Synagoge als letztes Zeugnis jüdischen Lebens in Oberhausen vor der Zeit der Nationalsozialisten. Das Konzept sieht vor, das Gebäude als Erinnerungs- und Gedenkort für jüdische Geschichte zu nutzen, sowie als Ort zur Beschäftigung mit aktuellen Themen wie Flucht, Vertreibung und Integration. Die Restaurierung soll nicht nur die Vergangenheit bewahren, sondern auch Brücken zur Gegenwart und Zukunft schlagen.
Die ehemalige Synagoge in Oberhausen-Holten wurde 1858 erbaut und bis mindestens 1927 als Synagoge genutzt. Nach einer Umwandlung in ein Wohnhaus im Jahr 1936 blieb das Gebäude von der Zerstörungswelle der Reichspogromnacht verschont. Trotz vieler Veränderungen seitdem wurden zahlreiche Details erhalten, die einen seltenen Einblick in die Architektur ländlicher Synagogen des 19. Jahrhunderts bieten.
Das renommierte Stuttgarter Atelier Brückner, das den Entwurf für das Gestaltungs- und Nutzungskonzept der Synagoge erstellte, ist bekannt für die Revitalisierung von Industriearealen zu kulturellen Stätten. Durch ganzheitliche Ansätze schaffen sie Projekte, die eine Synthese von Architektur und Inhalt bieten und als markante Zeichen im Stadtbild hervorstechen. Die ehemalige Synagoge in Oberhausen-Holten wird somit nicht nur zu einem Ort der Erinnerung und Bildung, sondern auch zu einem wichtigen Impuls für soziale Integration und Verständigung.
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