Angelique Kerber steht vor einer emotionalen Herausforderung, während sie sich auf ihr Abschiedsturnier vorbereitet. Die 36-jährige Tennislegende aus Kiel hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie ihre Karriere nach den Olympischen Spielen beenden wird. Dieses Kapitel in ihrem Leben symbolisiert nicht nur das Ende ihrer aktiven Laufbahn, sondern wirft auch einen Blick auf die Bedeutung von Frauen im Profisport.
Die Entscheidung für den Rücktritt
Kerber, die neun WTA-Titel gewonnen hat, darunter drei Grand-Slam-Turniere, hat ihren Rücktritt nach über 20 Jahren im Profisport als «die härteste Entscheidung» ihres Lebens bezeichnet. Sie möchte die letzten Momente ihrer Karriere genießen und plant, im Doppel mit Laura Siegemund anzutreten. Ihr Debüt in der Einzelkonkurrenz wird jedoch eine große Herausforderung darstellen, da sie in der ersten Runde auf die vierfache Grand-Slam-Siegerin Naomi Osaka trifft. Diese Begegnung könnte den Abschied von einer der erfolgreichsten deutschen Tennisspielerinnen noch vor dem Erreichen der zweiten Runde bedeuten.
Ein Blick auf Kerbers Karriere
Kerber erreichte eine Reihe beeindruckender Erfolge, darunter der Gewinn der Australian Open und der US Open im Jahr 2016, sowie der Triumph beim Rasen-Klassiker von Wimbledon 2018. Ihre Ausdauer und ihr unerschütterlicher Wille haben sie weithin anerkannt und zum Vorbild für viele junge Spielerinnen gemacht. Doch nach ihrer Schwangerschaft und der Geburt ihrer Tochter Liana im Februar 2023 wurde ein Comeback versucht, das nicht den gewünschten Erfolg brachte.
Ein neuer Lebensabschnitt
Der Schritt in das Mutterdasein hat Kerber verändert. Sie erklärte, dass die Rollenverteilung zwischen Mutter und Profisportlerin eine neue Mentalität in ihr hervorgebracht hat. «Ich schaue nicht mehr nur auf mich selbst, sondern da ist jemand, die wichtiger ist als ich», sagte sie. Diese neue Sichtweise auf das Leben und den Sport hat ihre Einstellung zu Niederlagen tiefgreifend geprägt. Zwei Jahre nach ihrer letzten großen Erfolge kämpfte sie darum, ihre frühere Form zurückzugewinnen, wobei die Ergebnisse bei den vergangenen Grand-Slam-Turnieren in der ersten Runde enttäuschten.
Der Einfluss auf den deutschen Tennisnachwuchs
Kerbers Rücktritt hat weitreichende Auswirkungen auf den deutschen Tennisnachwuchs. Dietloff von Arnim, Präsident des Deutschen Tennis Bundes, betonte, dass Kerber stets ein leuchtendes Vorbild für junge Talente gewesen sei. Ihr Rücktritt ist für das deutsche Damen-Tennis ein harter Schlag, doch die Erinnerungen an ihre Leistungen und ihre Leidenschaft für den Sport werden ihn überdauern.
Sich selbst verwirklichen
In einem Interview zeigte sich Kerber erleichtert über ihre Entscheidung, ihre Sportkarriere zu beenden. Sie will die Zeit in ihrer letzten Wettkampfsaison nutzen, um Spaß am Spiel zu finden, bevor sie in den Ruhestand geht. «Der Schritt ist gegangen – realisieren werde ich es in einigen Wochen», äußerte sie optimistisch. Ihre Motivation, alle Emotionen und Erinnerungen in ihr Abschiedsturnier zu investieren, wird voraussichtlich ein emotionaler Höhepunkt sowohl für sie als auch für ihre Fans.
Angelique Kerbers Karriere und ihr bevorstehender Rücktritt zeigen die Herausforderungen und Veränderungen, mit denen Sportlerinnen im Lauf ihrer Karriere umgehen müssen. Ihre Entscheidung wird nicht nur ihren eigenen Lebensweg beeinflussen, sondern auch zukünftige Generationen von Sportlerinnen inspirieren und motivieren, ihre eigenen Träume zu verfolgen.