In den frühen Morgenstunden um halb fünf beginnt das geschäftige Treiben auf dem Großmarkt in Köln. Obwohl die Nacht noch düster ist, werden bereits Ölkanister, Avocado-Paletten sowie die ersten Spargel und Erdbeeren der Saison verladen. Die Atmosphäre in der denkmalgeschützten Markthalle in Raderberg ist ruhig, nur das Hupen der Gabelstapler unterbricht die Stille. Die Händler grüßen sich freundlich, da es schon fast Zeit für ihren Feierabend ist.
Der Großmarkt in Köln hat jedoch nur noch begrenzte Zeit auf dem derzeitigen Areal in Raderberg. Bis zum 31. Dezember 2025 soll das Gebiet für das Stadtentwicklungsprojekt „Parkstadt Süd“ genutzt werden, um Raum für Wohnungen und Arbeitsplätze zu schaffen. Danach ist unklar, was mit dem Großmarkt geschehen wird. Vor allem die geplante Verlagerung in Marsdorf gestaltet sich schwierig, da bisher kein Investor für das vorgesehene „Frischezentrum“ gefunden wurde. Die Fläche wurde durch eine Initiative reduziert, die einen Teil für den 1. FC Köln reservierte. Nach der Absage des Fußballvereins für einen neuen Campus stellen sich neue Fragen zur Zukunft des Großmarktes.
Obwohl einige Händler wie Michael Rieke sich einen zukünftigen Standort wünschen, der logistisch optimal gelegen ist, bleiben die Aussichten ungewiss. Die Händler zweifeln mittlerweile daran, dass ein nahtloser Übergang für den Großmarkt möglich ist. Trotz der ursprünglichen Pläne in Marsdorf ist die Unsicherheit groß, ob sich ein Investor findet und wie lange es dauern wird, bis eine Lösung gefunden ist. Die Diskussionen im Kölner Stadtrat spiegeln unterschiedliche Meinungen wider, von der Ausreichung des bisherigen Areals in Marsdorf bis hin zu einer Erweiterung der Flächen für ein modernes Frischezentrum. Die Zukunft des Großmarkts bleibt somit weiterhin unklar, während die Händler auf Planungs- und Investitionssicherheit hoffen.