Ein 53-jähriger Mann wurde vom Landgericht Mönchengladbach zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt, nachdem er 765.000 Euro von einer Zahnärztin unter falschen Vorwänden erbeutet hatte. Der Angeklagte wurde in 69 Fällen des Betrugs für schuldig befunden, wobei die Einziehung der ergaunerten Summe angeordnet wurde. Die Staatsanwältin beschrieb den Mann als jemanden, der die Zahnärztin systematisch betrogen und finanziell ausgebeutet hatte.
Der Hochstapler gab sich bei der Zahnärztin als erfolgreicher Anwalt und Mitgründer einer renommierten Kanzlei aus, um ihr Vertrauen zu gewinnen. Unter Verwendung von erfundenen Geschichten über persönliche Tragödien, wie dem Tod eines angeblichen Kindes im Säuglingsalter und einer erfundenen Krebserkrankung der Tochter, manipulierte er die Ärztin, um an ihr Vermögen zu gelangen. Jede Täuschung und Lüge diente dem Zweck, die gutgläubige Zahnärztin weiter zu täuschen und finanziell auszunutzen.
Die Zahnärztin berichtete am Prozessauftakt, dass sie den Angeklagten zunächst als Notfallpatienten kennengelernt habe, was zu einer persönlichen Beziehung und letztendlich zu einer romantischen Verbindung führte. Trotz Warnungen von Freunden und der stetigen finanziellen Unterstützung des Mannes fühlte sich die Ärztin letztendlich betrogen, als sie ihre eigenen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllen konnte.
Der Verurteilte bestritt die Vorwürfe und behauptete, die Zahnärztin sei von Anfang an über seine finanzielle Situation informiert gewesen. Trotzdem konnte er die Strafe von siebeneinhalb Jahren Haft nicht abwenden, da das Gericht sein Verhalten als betrügerisch und hinterlistig einstufte. Die Verteidigung kündigte an, das Urteil anzufechten, während die Staatsanwaltschaft mit der verhängten Strafe zufrieden war.