In Mönchengladbach kam es zu einem rechten Angriff auf das Zuhause von Menschen mit Behinderung. Ein Ziegelstein mit der Aufschrift „Euthanasie ist die Lösung“ wurde gegen eines der Wohnhäuser für Menschen mit Behinderung geworfen. Der Leiter der Lebenshilfe Mönchengladbach, Özgür Kalkan, zeigte sich erschüttert über den Vorfall. Die Bewohner, Mitarbeiter und Angehörigen waren besorgt und entsetzt über die Attacke, die das Sicherheitsgefühl beeinträchtigte, ohne die Freiheit der Bewohner einzuschränken. Es wird nun verstärkt auf Sicherheitsmaßnahmen geachtet, wie die Unterstützung der Nachtwachen.
Die Taten kamen für viele überraschend, da die Kommunikation in den letzten Monaten rauer geworden sei. Rechtsextreme Angriffe gegen Menschen mit Behinderung hätten neue Grenzen überschritten. Die Lebenshilfe fordert eine gründliche Untersuchung der Vorfälle durch die Sicherheitsbehörden und den Staatsschutz, da es nicht nur Angriffe auf Einrichtungen, sondern auch auf die Demokratie seien.
Özgür Kalkan äußerte den Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit von Medien und Politikern auf Bundesebene für solche Angriffe. Er fragte sich, wie Bundeskanzler Olaf Scholz den Vorfall bewerten würde. Um diesen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken, plädiert die Lebenshilfe für eine engere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen und Politik. Es sei wichtig, ein Zeichen der Solidarität zu setzen und öffentliche Veranstaltungen zur Solidaritätsbekundung abzuhalten.
Des Weiteren betonte Kalkan die Notwendigkeit, die Inklusion voranzutreiben und Menschen mit Behinderung sichtbarer in der Gesellschaft zu integrieren. Dies erfordere mehr Mittel für die Inklusion und eine verstärkte Wahrnehmung der Heilerziehungspfleger als wichtige Berufsgruppe. Inklusion solle nicht nur temporär und aufgrund von Vorfällen wie rechtsextremen Angriffen stattfinden, sondern dauerhaft und selbstverständlich in der Gesellschaft verankert werden.