Das Landgericht Mönchengladbach hat eine 45-jährige Frau wegen Totschlags zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten verurteilt. Fünf Monate nach dem Tod ihres 58-jährigen Partners in Wegberg durch einen Messerstich urteilten die Richter, dass die Frau unter Alkoholeinfluss während eines Streits ein Küchenmesser mit knapp 20 Zentimeter langer Klinge in die Brust ihres Partners gerammt hatte. Der tödliche Stich traf das Herz, und der Mann verblutete innerhalb weniger Minuten. Beide hatten zuvor erheblich Alkohol konsumiert.
Obwohl die Angeklagte angab, sich nicht an die Tat erinnern zu können, zeigten Zeugenaussagen, dass sie sich gegenüber Nachbarn als Täterin geäußert hatte. Die Frau wurde zum Tatzeitpunkt mit einem Wert von knapp drei Promille als stark alkoholisiert eingestuft, wodurch ihre Steuerungsfähigkeit eingeschränkt war. Dennoch war sie laut Gericht in der Lage, geordnet zu handeln, Nachrichten zu verschicken und einen Notruf abzusetzen.
Es kam ans Licht, dass die Frau bereits Anfang 2020 ihren Lebensgefährten bei einem Trinkgelage im Streit mit einem Messer verletzt hatte und deshalb zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden war. Ihre schwierige Kindheit, geprägt von extremer Gewalt und sexuellem Missbrauch durch den Stiefvater zwischen dem 9. und 15. Lebensjahr, wurde im Prozess offenbart. Die Staatsanwältin forderte acht Jahre Haft, während der Verteidiger die Schuldfähigkeit der Frau in Frage stellte und einen Freispruch oder eine Verurteilung wegen Körperverletzung mit Todesfolge beantragte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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