Am 3. Januar 2025 bereiten sich die Parteien in Hilden auf die Bundestagswahl am 23. Februar vor. Die Wahlkampfbedingungen sind durch winterliche Kälte erschwert, und die Fristen für die Einreichung der Wahlvorschläge sind festgelegt. So müssen die Kreiswahlvorschläge bis zum 20. Januar eingereicht werden. Die Kandidaten bewerben sich um das Direktmandat in ihrem Wahlkreis.

Die Linke hat bereits Klaus Wockenfoth als Direktkandidaten für den Südkreis (Mettmann I) bestimmt. Wockenfoth, Marketing-Manager und Vater von zwei Kindern, äußert Bedenken hinsichtlich der steigenden Armut insbesondere bei Kindern und Rentnern. Seinen Prognosen zufolge werden bis 2030 voraussichtlich vier Millionen Kinder in Armut leben. Er fordert eine Politik, die sozioökonomische Unterschiede bekämpft. Die Möglichkeit, Briefwahl zu beantragen, startet frühestens am Dienstag, 28. Januar.

Wahlverhalten in Deutschland

Ein weiterer Aspekt, der im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl relevant ist, ist das Wahlverhalten von Menschen, die in Armut leben. Laut Deutschlandfunk Nova wählen Menschen in Armut seltener als Bessergestellte. Circa 14 Millionen Menschen in Deutschland gelten als arm, was weniger als 60% des mittleren Nettoeinkommens entspricht, also unter 1.250 Euro netto für Alleinstehende. Trotz eines leichten Rückgangs bleibt die Armutsquote in Deutschland hoch.

Politische Themen, die Menschen in Armut betreffen, haben oft eine geringere Wahrscheinlichkeit, auf die politische Agenda zu kommen. Dies führt zu Resignation und der Überzeugung unter Betroffenen, dass sich durch ihre Stimme nichts verändern wird. Politisches Engagement und die Vertretung von armen Menschen in den politischen Gremien sind gering, da viele Betroffene ihre Probleme nicht als politisch wahrnehmen, obwohl sie letzten Endes durch politische Entscheidungen beeinflusst werden.

Eine Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung hat zudem gezeigt, dass in ärmeren Stadtteilen und Wahlkreisen weniger gewählt wird. Die Frustration über mangelnde Verbesserungen durch die Regierung ist spürbar, insbesondere in Bezug auf Sorgen um Wohnungsverlust, hohe Stromrechnungen und die Zukunft der Kinder. Eine Reform des Bürgergeldes brachte im Vergleich zu Hartz IV nur geringe Verbesserungen. Zudem fühlen sich viele Empfänger aus verschiedenen Gründen nicht arbeitsfähig und damit machtlos. Auch die Klimapolitik belastet einkommensschwache Menschen, da steigende CO2-Preise die Energiepreise erhöhen.

Benachteiligte Menschen haben zudem oft Schwierigkeiten, von Förderungen zu profitieren, die einen Eigenanteil erfordern. Im Zusammenhang mit dem Bürgergeldbetrug im Jahr 2022 gab es einen Schaden von 272 Millionen Euro, während Steuerhinterziehung auf bis zu 100 Milliarden Euro geschätzt wird. Die Forderung nach mehr Sensibilität für soziale Fragen und kompensatorischen Instrumenten für Menschen mit geringem Einkommen wird laut politischen Kommentaren immer lauter.