Der ungelöste Fall eines Messerangriffs im Jahr 2005 beschäftigt weiterhin die Polizei in Nordrhein-Westfalen. Am 9. April 2005 wurde ein damals 23-jähriger Mann in Oberhausen vor seiner Wohnung brutal niedergestochen. Trotz intensiver Ermittlungen der Polizei Essen, insbesondere der Ermittlungsgruppe Cold Cases, ist der Täter bis heute unbekannt und die Suche nach dem Angreifer weiterhin ohne Erfolg.
In der Nacht des Vorfalls klingelte ein unbekannter Mann an der Tür des Opfers in der Friedrich-Karl-Straße und fragte: „Bist du der Dennis?“ Nachdem das Opfer verneint hatte, stach der Unbekannte neunmal mit einem Messer auf ihn ein. In einem mutigen Akt konnte sich der Schwerverletzte in seine Wohnung retten und die Tür schließen. Während seine Freundin umgehend den Rettungsdienst und die Polizei alarmierte, floh der Täter unerkannt. Das Opfer kannte den Angreifer nicht und hatte keine Erklärung für die brutalen Übergriffe.
Ermittlungen und neue Hinweise
Die Mordkommission sicherte am Tatort Spuren, befragte Zeugen und wertete Telefondaten aus. Trotz aller Maßnahmen blieb die Suche nach dem Täter bislang erfolglos. Die Jahr für Jahr fortdauernden Ermittlungen beinhalteten unter anderem die Veröffentlichung eines Phantombildes, das nach erster Sichtung des Opfers im Jahr 2010 erneut in Umlauf gebracht wurde. Damals glaubte das Opfer, einen Mann im Centro Oberhausen erkannt zu haben, den er für seinen Angreifer hielt. Ein Foto wurde zwar gemacht, der Verdächtige konnte jedoch entkommen.
Die Polizei hat jetzt die Öffentlichkeitsfahndung intensiviert und bittet um Hinweise. Die Beschreibung des mutmaßlichen Täters lautet wie folgt:
Merkmal | Details |
---|---|
Geschlecht | männlich |
Größe | ca. 1,85 Meter |
Alter zum Tatzeitpunkt | etwa 23 bis 25 Jahre |
Bekleidung | hellblaue Jeans, weiße Trainingsjacke |
Körperliche Merkmale | sehr kurze Haare, fast Glatze, dunkelhaarig, schlanke Figur |
Die Polizei hat die Hoffnung, durch diese Maßnahmen neue, entscheidende Hinweise zur Identität des Täters zu erhalten. Wer Informationen hat, kann sich unter der Telefonnummer 0201/829-0 oder per E-Mail an hinweise.essen@polizei.nrw.de wenden.
Cold Cases und deren Bearbeitung
Die Aufarbeitung des Falls steht im Kontext einer breiteren Initiative der Polizei NRW zur Bearbeitung von Cold Cases, also ungelöster Tötungsdelikte zwischen 1970 und 2015. Ein zentrales Element dieser Initiative ist die Cold-Cases-Datenbank, die 2017 ins Leben gerufen wurde. Diese digitale Plattform erfasst alle relevanten Daten und Informationen und ermöglicht eine zielgerichtete Suche nach neuen Ermittlungsansätzen.
Berthold Kunkel, zuständig für die Datenbank, betont die Bedeutung der Digitalisierung für die Vermeidung des Verlusts wertvoller Informationen über alte Fälle. Dank der methodischen Kennzeichnung und der Analyse von Schriftstücken aus der Vergangenheit können nun möglicherweise neue Zusammenhänge zwischen ungelösten Tötungsdelikten entdeckt werden. Dabei wird die Cold-Cases-Datenbank kontinuierlich ergänzt, um alle ungelösten Fälle in Nordrhein-Westfalen zu dokumentieren und zu analysieren.
Insgesamt zeigt sich, dass sowohl die Polizei als auch die Gesellschaft weiterhin an einer Aufklärung des Falls interessiert sind, der traurigerweise bis heute ungelöst bleibt. Die aktive Bitte um Hinweise zeugt von einem ungebrochenen Willen, auch nach Jahren Gerechtigkeit für das Opfer zu schaffen. Der Fall erinnert sowohl an die Herausforderungen von Cold Cases als auch an die Hoffnung, durch engagierte Ermittlungen und neue Technologien doch noch zu Antworten zu kommen.
Für weitere Informationen zu den Cold-Cases-Programmen in Nordrhein-Westfalen können Interessierte die offizielle Seite der Polizei NRW besuchen: lka.polizei.nrw.