Nach einer deutlichen Mehrheit unter den Verdi-Mitgliedern stehen die Zeichen wieder auf Streik im öffentlichen Personennahverkehr im Märkischen Kreis. Bald könnten Bus-Pendler mit massiven Einschränkungen im Linienverkehr konfrontiert sein. Das Unternehmen MVG und vor allem die Kunden müssen sich auf mögliche Streiks vorbereiten. Die Unsicherheit über den Zeitpunkt des Streiks bringt zusätzliche Herausforderungen mit sich. Laut Jochen Sulies, Pressesprecher der MVG, wird ein ähnliches Vorgehen wie bei vorherigen Streiks erwartet. Es sollen erneut Auftragnehmerlisten erstellt werden, um den Kunden Auskunft darüber zu geben, welche Linien bedient werden.
Beim nun angekündigten längeren Streikzeitraum wird in den meisten Kommunen des Märkischen Kreises mit einer Ausfallquote von bis zu 50 Prozent gerechnet. In Meinerzhagen und Menden, wo hauptsächlich Auftragsunternehmen im Einsatz sind, dürfte der Streik kaum Auswirkungen haben. Für die Kunden in den übrigen Kommunen bedeutet dies, dass sie sich täglich über ihre Linien informieren müssen, da langfristige Planung nicht möglich ist. Das Unternehmen bemüht sich, die Listen so zeitnah wie möglich zu veröffentlichen.
Trotz der Herausforderungen im Streikgeschehen gibt es positive Signale auf Personalebene. Eine Entspannung bei der Personalsuche zeichnet sich mittelfristig ab, da zahlreiche Fahrschüler derzeit bei der MVG ausgebildet werden. Das Unternehmen plant zudem eine Kampagne mit zwei Bussen, um auf das Angebot der MVG-eigenen Fahrschule aufmerksam zu machen. Obwohl der Sonderfahrplan, der aufgrund des Personalmangels und der Verkehrslage erstellt wurde, die Situation entspannt hat, ist eine Rückkehr zum Normalbetrieb noch nicht in Sicht. Es wird noch einige Zeit dauern, bis die aktuellen Fahrschüler vollständig eingesetzt werden können.