Die Richard-Strauss-Oper „Die Liebe der Danae“ nimmt am 7. Februar 2025 einen besonderen Platz in der Münchener Musikszene ein. Nach fast 40 Jahren wird dieses selten gespielte Werk an der Bayerischen Staatsoper neu inszeniert. Die Premiere, die von Regisseur Claus Guth betreut wird, beginnt um 19:00 Uhr und wird live auf BR-KLASSIK übertragen. Guth, der bereits umfassende Erfahrung mit Strauss-Opern hat, setzt auf einen aktuellen Ansatz, der die Themen seiner Inszenierung mit den Nachrichten der Gegenwart verknüpft.

Ein zentrales Element der Inszenierung ist die Darstellung eines bankrotten Staates, der dringend nach einem Ausweg aus der finanziellen Misere sucht. Guth zeigt, wie in dieser verzweifelten Lage der reichste Mann der Welt in Betracht gezogen wird, um die Nation zu retten. Diese moderne Interpretation greift auch die Figur des Donald Trump auf und verleiht der Aufführung zusätzliche Relevanz. Die titelgebende Rolle der Danae wird von der schwedischen Sopranistin Malin Byström gesungen, während der Tenor Andreas Schager als Midas auftritt.

Ein komplexes Werk

Guth beschreibt „Die Liebe der Danae“ als „ein bisschen wie eine Uraufführung“, da das Stück unter Sängern kaum bekannt sei. Das Werk wird als komplex und vielschichtig wahrgenommen, wobei der Untertitel „Heitere Mythologie in drei Akten“ als irreführend angesehen wird. Vielmehr erhebt die Oper ernsthafte und tiefgründige Themen, die nicht auf Komik abzielen. Jupiter, eine zentrale Figur, wird als demontiert und unter dem Einfluss von Juno dargestellt, wodurch sein Charakter im Verlauf der Oper einen tiefgreifenden Wandel erlebt.

Die Inszenierung thematisiert auch die Entwicklung der Frauenfigur Danae, die von einem naiven Mädchen zu einer selbstbestimmten Frau heranwächst, die für ihre Liebe kämpft. Diese Entwicklung spiegelt die persönlichen Erfahrungen von Richard Strauss sowie die kulturellen Umstände seiner Zeit wider, die einen Einfluss auf die Musik und die Erzählung haben.

Ein kreatives Rückblick

Guths Inszenierung erinnert in ihrer Darstellung an eine dystopische Zukunft mit brennenden Büro-Türmen, was an die Zerstörung erinnert, als Strauss das Stück ursprünglich schrieb. Im dritten Akt wird sogar der Komponist selbst sowie die damals zerstörte Bayerische Staatsoper auf die Bühne geholt. Richard Strauss hatte unter anderem aufgrund des Zweiten Weltkriegs mit der Uraufführung der Oper zu kämpfen. Die geplante Erstaufführung wurde 1944 nach dem Attentat auf Adolf Hitler verschoben und fand erst nach dem Krieg statt.

Die Auseinandersetzung mit der Thematik der Liebe unter Krisenbedingungen verleiht der Aufführung eine zeitgemäße Dimension, die sowohl das Publikum als auch die Musikwelt inspirieren dürfte. Die Bayerische Staatsoper bringt ein Werk, das nicht nur bühnenreif ist, sondern auch die gesellschaftlichen und politischen Fragen der Gegenwart aufgreift.

Für weitere Informationen zur Oper und deren Hintergrund besuchen Sie bitte PNP, BR-Klassik oder Richard Strauss.