Papst Franziskus befindet sich seit dem 14. Februar 2025 in der Gemelli-Klinik in Rom und leidet unter einer beidseitigen Lungenentzündung. Sein Gesundheitszustand hat sich seit seiner Einlieferung verschlechtert, wie eine Computertomografie zeigte. Der 88-jährige Papst wurde bereits viermal in dieser Klinik behandelt, die als eines der besten Krankenhäuser Italiens gilt. Diese Tradition reicht bis zu Johannes Paul II. zurück, der ebenfalls dort behandelt wurde. Laut tagesschau.de meldet der Vatikan stabile Gesundheitswerte, und kürzlich konnte er sein Bett für das Frühstück verlassen. Doch die behandelnden Ärzte gaben an, dass der Papst teilweise auf zusätzliche Sauerstoffversorgung angewiesen ist.
Der Gesundheitszustand von Franziskus bleibt jedoch angespannt. Wie focus.de berichtet, äußert Historiker Jörg Ernesti verschiedene Szenarien für die Zeit nach Franziskus. Ein optimistisches Szenario wäre, falls sich der Papst von seiner Krankheit erholt und sein Amt wieder aufnimmt, jedoch denkt Franziskus seit längerer Zeit über einen Rücktritt nach. Er hatte bereits 2013 erklärt, dass er im Falle einer schweren Erkrankung zurücktreten könnte.
Regelungen im Vatikan
Die vatikanschen Regelungen sind klar, sollte der Papst aufgrund seines Gesundheitszustands nicht mehr in der Lage sein, selbst Entscheidungen zu treffen. In einem solchen Fall müsste das Kardinalskollegium zusammenkommen, um die Amtsunfähigkeit zu erklären. Das Kardinalskollegium könnte dann auch über die notwendigen Schritte zur Nachfolge entscheiden. Außenpolitische Aufgaben wurden in der Zwischenzeit bereits von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin übernommen, da er in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen, während der Papst ärztlich angeordnet Ruhe halten muss.
Die Tradition der Papstwahl im Falle einer Sedisvakanz ist festgelegt. Bei einem möglichen Tod von Franziskus müssten die wahlberechtigten Kardinäle innerhalb von neun Tagen einen neuen Papst wählen, ein Prozess, der als Novemdiale bekannt ist. Diese Wahl erfolgt hinter verschlossenen Türen und erfordert eine Zweidrittelmehrheit. Wie fr.de berichtet, ist im Extremfall von Uneinigkeit vorgesehen, dass die maximale Anzahl der Wahlgänge 30 beträgt, bevor eine absolute Mehrheit entscheidet.
Zu den Folgen seines möglichen Ablebens, die in der katholischen Kirche immer vorbereitet werden, gehört eine sorgfältige Planung der Trauerzeremonien durch die Kardinäle. Diese müssten innerhalb von vier bis sechs Tagen nach dem Tod stattfinden. Im Falle von Papst Franziskus könnte dies ein großes öffentliches Ereignis nach sich ziehen, ähnlich der Trauerfeier für Papst Johannes Paul II. 2005, an der rund eine Million Menschen teilnahmen.