Am 10. Januar 2025 wird an einen einschneidenden Moment im Zweiten Weltkrieg erinnert: Vor 80 Jahren, am 10. Januar 1945, fand um 13:10 Uhr ein Luftangriff auf den Flughafen Hangelar statt. Über 65 Flugzeuge der Alliierten warfen 121 Tonnen Bomben ab, was zu einem tragischen Todesfall führte und mehrere Bombenteppiche über der Region hinterließ. Johannes Ross, damals 16 Jahre alt und Luftwaffenhelfer, berichtete eindringlich von diesen Geschehnissen, die in einem kurzen, aber verheerenden Angriff mündeten.
Der Angriff dauerte lediglich zwei Minuten, aber der Schaden und die Schrecken waren nachhaltig. Zuvor war der Flugplatz Hangelar, der strategisch wichtig für die Nationalsozialisten war, bereits Ziel mehrerer Angriffe. Schon am Heiligabend 1944 hatte ein erster Luftangriff stattgefunden, der jedoch wenig Wirkung zeigte. Am 27. Dezember 1944 wurde der Flughafen erneut als „nachtlandeklar“ gemeldet, bevor der zweite Angriff erfolgte.
Strategische Bedeutung des Flugplatzes
Der Flugplatz Hangelar, dessen Name bis ins Jahr 1314 zurückverfolgt werden kann, hatte während des Krieges eine herausragende Bedeutung. Adolf Hitler und andere hochrangige NS-Vertreter wie Joseph Goebbels und Hermann Göring besuchten ihn häufig. Die zentrale Lage im Rheinland machte den Flughafen zu einem bedeutenden militärischen Knotenpunkt. Letztendlich konnten die Alliierten, trotz der massiven Bombardierung, den Flugplatz nicht vollständig außer Betrieb setzen. Schon im Februar 1945 rückten die Alliierten bis zum Rhein vor, was die Aufgabe des Platzes zur Folge hatte.
Die militärische Nutzung des Flugplatzes endete am 21. März 1945, und Soldaten der 78. US-Infanterie-Division „Lightning“ nahmen die Kontrolle über das Gelände. Am 5. März 1945 fiel Köln, und am 7. März überquerten die Alliierten den Rhein, was die Zerschlagung der NS-Herrschaft in der Region einleitete.
Der Luftkrieg im Kontext
Der Luftangriff auf Hangelar war Teil des umfassenderen Luftkriegs im Zweiten Weltkrieg, der vom 1. September 1939 bis zum 2. September 1945 dauerte. Die Ziele dieser massiven Luftoperationen umfassten nicht nur die Zerstörung von Militärstrukturen, sondern auch die Demoralisierung der Zivilbevölkerung. Angriffe wie die auf Hangelar spiegelten die Strategie wider, durch Flächenbombardements sowohl die Infrastruktur des Feindes zu schwächen als auch seine Moral zu brechen.
Die Auswirkungen dieser Luftkriegsstrategie waren brutal: Bis zu 600.000 Zivilisten fielen den Luftangriffen der Alliierten zum Opfer. Der Luftkrieg führte zu massiven Zerstörungen und veränderte die politische und gesellschaftliche Landschaft Europas nachhaltig. Auch wenn die Alliierten nicht mit jedem Angriff die gewünschten Ergebnisse erzielten, war der Druck, den sie auf die Achsenmächte ausübten, entscheidend für den Ausgang des Krieges.
Die Geschichte des Flugplatzes Hangelar und seiner militärischen Bedeutung, die sich durch Jahrhunderte hinweg entwickelte, ist ein eindringliches Beispiel für die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf die Region. Von den ersten Flugversuchen auf der Hangelarer Heide 1909 bis zu den zerstörerischen Bombenangriffen und der anschließenden Wiederherstellung bleibt Hangelar ein Ort, der die Erinnerungen an vergangene Konflikte lebendig hält.