In Italien herrscht große Vorfreude auf Lewis Hamiltons neues Engagement bei Ferrari. Die „Tifosi“ sind optimistisch, dass der siebenfache Weltmeister auch für die Scuderia Titel gewinnen kann. Doch in England gibt es Skepsis über Hamiltons Leistungsfähigkeit, insbesondere in Anbetracht seines Alters von 40 Jahren. Formel-1-Experte Martin Brundle äußert Bedenken und glaubt, dass Hamiltons beste Zeiten hinter ihm liegen könnten. Insbesondere seine Anfälligkeit in Zweikämpfen und die Fehler im Qualifying seien besorgniserregend, geben jedoch keinen Anlass zur völligen Resignation.
Brundle, der Hamilton über viele Jahre hinweg beobachtet hat, betont jedoch, dass ein WM-Titel für Hamilton nicht unmöglich sei. Er argumentiert, dass Hamilton möglicherweise weniger Druck verspüren wird als andere Fahrer im Ferrari-Team. Außerdem hält Brundle fest, dass Hamilton immer noch schnell genug für die Formel 1 ist, solange er ein konkurrenzfähiges Auto zur Verfügung hat. Er schätzt, dass „96-97 Prozent“ von Hamilton weiterhin leistungsstark sind, wenn er in einem Siegersauto sitzt. Dieser Umstand könnte die Wende für Hamilton bringen.
Hamiltons Rückkehr zu Ferrari
Der Wechsel zu Ferrari ist für Hamilton nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein emotionaler Schritt, da er seit seiner Kindheit für die Scuderia schwärmt. In der letzten Saison gab der Brite zu, nicht mehr die erforderliche Geschwindigkeit zu besitzen, um an die Spitze zu kommen. Dennoch sieht Brundle die Möglichkeit, dass Hamilton, ähnlich wie in der letzten Saison, beim britischen Grand Prix siegreich sein kann. Bei diesem Rennen sicherte sich Hamilton seinen neunten Sieg in Silverstone.
Im Kontext seiner bisherigen Karriere hat Hamilton 2024 bereits seinen letzten Sieg gefeiert und verfolgt weiterhin das Ziel, seinen achten Weltmeistertitel zu gewinnen. Brundle bemerkt, dass Hamiltons Geschwindigkeit nicht verschwunden ist, sondern durch das fortschreitende Alter an Schärfe verloren hat. Als ein weiterer Punkt wird aufgeführt, dass Hamilton neben Fernando Alonso der einzige Fahrer ist, der in seinen 40ern noch in der Formel 1 fährt.
Die Unterstützung der Tifosi
Die Masseneuphorie, die Hamiltons Debüt bei Ferrari begleiteten, wurde durch die leidenschaftliche Unterstützung der Tifosi untermalt. Diese Fans haben Hamilton auch in seiner Zeit bei Mercedes bewundert. Toto Wolff, Teamchef von Mercedes, äußerte in diesem Zusammenhang, dass „jeder eine Haltbarkeit hat“, was Brundle als mögliche Motivation für Hamilton interpretiert. Der Brite hat den Wunsch, trotz seines fortgeschrittenen Alters zu zeigen, dass er noch immer auf höchstem Niveau konkurrieren kann.
In der Premierensaison mit Ferrari könnte Hamilton die Möglichkeit haben, seine Motivation und Begeisterung neu zu entfachen. Brundle ist überzeugt, dass, sollte Hamilton einen wettbewerbsfähigen Ferrari-Rennwagen an die Seite gestellt bekommen, er in der Lage ist, Rennen zu gewinnen und möglicherweise die Meisterschaft. Trotz der Herausforderung, die mit einem Wechsel zu Ferrari verbunden ist, sieht Brundle Hamilton nicht als von dieser überwältigt an. Die kommenden Rennen werden zeigen, ob Hamilton tatsächlich in der Lage ist, seine Kritiker Lügen zu strafen.
Die Formel-1-Geschichte ist voll von bemerkenswerten Statistiken und Leistungen. Hamilton ist für viele Rekorde verantwortlich und hat unter anderem die meisten Pole-Positions und die meisten Siege in der Geschichte der Formel 1 geholt. Diese Errungenschaften heben ihn als einen der größten Fahrer aller Zeiten hervor, auch wenn einige in seinem aktuellen Status Zweifel hegen.