Die Erweiterung des Edeka-Marktes in Neerstedt beschäftigt die Gemeinde und die Anwohner seit mehr als einem Jahr. Laut Kreiszeitung wurde die Bauleitplanung in einer Sitzung des Infrastrukturausschusses am Dienstagabend auf den Weg gebracht. Dabei gab es jedoch Unklarheiten über die Eigentumsverhältnisse des Grundstücks, das für den geplanten Anbau vorgesehen ist. Bürgermeisterin Antje Oltmanns äußerte Bedenken hinsichtlich dieser Verhältnisse, während lokale Unternehmer und der Edeka-Regionalvertreter Pascal Bethge die Pläne in einer nichtöffentlichen Sitzung vorstellten.

Anwohner äußern sich zunehmend besorgt über die Entwicklung. Sie fordern mehr Informationen über die geplanten Änderungen und die Nutzung des Geländes. Im Rahmen des Bauleitverfahrens haben auch die politischen Fraktionen, einschließlich SPD und Grünen, ihre Unterstützung für das Vorhaben signalisiert. SPD-Fraktionschef Rudi Zingler und sein Kollege von den Grünen, Markus Mertens, äußerten sich positiv zu den Expansionsplänen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die Bürgerbeteiligung gestaltet wird, da diese in der öffentlichen Auslegung der Planungsunterlagen erfolgen wird, wie NWZ Online berichtet.

Bauen im Unklaren

Die politischen Instanzen haben zwar der Erweiterung zugestimmt, doch die Bauamtsleiter Michael Moruz und Ulrike Hollmann betonen, dass noch keine endgültige Entscheidung gefallen ist. Die von Edeka erforderlichen Nachweise über den Grunderwerb müssen bis zur Sitzung des Verwaltungsausschusses am 20. Februar vorgelegt werden. NWZ Online weist darauf hin, dass die Beschlussempfehlung zwar eine Absichtserklärung für das Bauleitverfahren darstellt, jedoch nicht automatisch zu einer Umwandlung in ein Mischgebiet führt.

Für die Anwohner steht der verbleibende Handlungsspielraum von Edeka und die damit verbundenen Fragen im Vordergrund. Ein Schallgutachten könnte zum Beispiel erforderlich sein, um mögliche Geräuschbelastungen zu überprüfen. Der Geltungsbereich der Erweiterung umfasst eine Grünfläche hinter dem bestehenden Markt, was weitere Spekulationen über die zukünftige Nutzung anheizt.

Konkurrenz durch Netto

Ein zusätzlicher Aspekt der Situation ist die geplante Ansiedlung eines Netto-Marktes auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Hauptstraße. Diese Entwicklung könnte die Notwendigkeit einer Erweiterung des Edeka-Marktes beschleunigt haben, da das Einzelhandelskonzept der Gemeinde Dötlingen in 2023 eine Vergrößerung des bestehenden Marktes als notwendig identifizierte. Laut Kreiszeitung hatte Edeka bereits weit fortgeschrittene Gespräche mit dem Grundstückseigentümer, bevor die Pläne ins Stocken gerieten.

Die Situation erfordert nun eine genaue Beobachtung der politischen und administrativen Entscheidungen, die in den kommenden Wochen getroffen werden, und insbesondere, ob Edeka in der Lage sein wird, die erforderlichen Nachweise zu erbringen, um den Ausbau voranzutreiben.