Die Ergebnisse einer Umfrage, die von der Bertelsmann Stiftung unter dem Titel „eupinions“ durchgeführt wurde, zeigen, dass junge Menschen in Deutschland und ganz Europa der Europäischen Union überwiegend positiv gegenüberstehen. Allerdings planen nur 57 Prozent der befragten 16- bis 25-Jährigen in Deutschland und 59 Prozent EU-weit, bei der Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni ihre Stimme abzugeben.
Die Umfrage, an der insgesamt 13.241 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren aus allen EU-Ländern teilnahmen, zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Während 26- bis 69-Jährige EU-weit zu 65 Prozent und deutschlandweit zu 62 Prozent angeben, wählen zu gehen, liegt die Beteiligungsbereitschaft bei den jungen Befragten unter 25 Jahren niedriger.
In Deutschland nahmen 1837 Personen an der Umfrage teil. Hier äußerten 67 Prozent der 16- bis 25-Jährigen, dass sie mit der Funktionsweise der Demokratie in der Europäischen Union zufrieden seien. Junge Menschen in Deutschland betrachten die Sicherung des Friedens als eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben der EU (59 Prozent), gefolgt von der Forderung nach Schutz der Bürgerrechte (50 Prozent) und dem Kampf gegen den Klimawandel (42 Prozent).
Aus der Studie geht hervor, dass junge Menschen grundsätzlich pro-europäisch eingestellt sind. Im Falle einer Volksabstimmung über den Verbleib Deutschlands in der EU würden mehr als drei Viertel der jungen Menschen (78 Prozent) für einen Verbleib stimmen, während es in der älteren Gruppe nur zwei Drittel wären. Es zeigt sich auch ein zunehmendes Interesse junger Menschen an politischen Entscheidungsprozessen, da in Deutschland erstmals 16- und 17-Jährige an der EU-Wahl teilnehmen dürfen, was rund fünf Millionen Erstwählerinnen und Erstwähler bundesweit umfasst.