KulturLeverkusenProminent

Neuer Kurzfilm Moi aussi wirft Licht auf die MeToo-Debatte in Frankreich

Neue Enthüllungen und Kontroversen: "«Moi Aussi» - Der Film über die zweite MeToo-Welle in Frankreich"

Der Kurzfilm „Moi aussi“ von Judith Godrèche, der bei den Filmfestspielen in Cannes Premiere feierte, bietet einen Einblick in die gegenwärtige MeToo-Debatte in Frankreich. Der Film zeigt Menschen, die ihre Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch teilen. Godrèche hat Stimmen von Personen gesammelt, die sie kontaktierten, nachdem sie öffentlich sexuellen Missbrauch in der Filmbranche angeprangert hatte. Diese Aktion löste eine neue Welle der MeToo-Bewegung in Frankreich aus.

In „Moi aussi“ sind etwa 1000 Menschen in einer Straße in Paris zu sehen, hauptsächlich Frauen. Die Menschen halten sich die Hände vor den Mund, umarmen sich und interagieren miteinander. Godrèches Tochter ist ebenfalls zu sehen, wie sie die Gesten der Menschen imitiert und langsam durch die Menge tanzt. Der Film gibt den Geschichten der Betroffenen eine körperliche Ausdrucksform und sensibilisiert dadurch für den Schmerz, der in den Voice-Overs der Erzählungen zum Ausdruck kommt.

Judith Godrèche erhebt Vorwürfe gegen die französischen Regisseure Benoît Jacquot und Jacques Doillon bezüglich sexuellen Missbrauchs, welche die Beschuldigten jedoch bestreiten. Diese Vorwürfe beziehen sich auf die 80er Jahre, als Godrèche noch eine Teenagerin war. Nach ihrer Rede gegen sexuellen Missbrauch bei der Verleihung des César-Filmpreises im Februar richtete sie eine E-Mail-Adresse für Betroffene ein und erhielt innerhalb von 15 Tagen 5000 Berichte.

Die aktuelle Debatte in der französischen Filmbranche über sexuellen Missbrauch hat viele Beiträge hervorgebracht. Ein Beispiel hierfür sind die neun Frauen, die dem bekannten Produzenten Alain Sarde Vergewaltigung oder sexuelle Belästigung vorwerfen. Als Reaktion auf die Debatte hat die französische Nationalversammlung eine Untersuchungskommission zur Situation von Minderjährigen in bestimmten kulturellen Bereichen eingesetzt.

Parallel zu diesen Ereignissen muss sich der Schauspieler Gérard Depardieu im Oktober vor Gericht verantworten wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe in zwei Fällen im September 2021. Das Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung, das seit 2020 gegen den 75-Jährigen läuft, könnte ebenfalls zu einem Prozess führen. Frauen haben in den letzten Jahren wiederholt Anschuldigungen sexueller Gewalt gegen Depardieu vorgebracht. Trotz seiner Bekanntheit als Schauspieler verzichtete er auf eine Sprecher-Rolle in einem Festival-Film nach Bekanntwerden neuer Vorwürfe.

Kultur News Telegram-Kanal

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"