In Deutschland besteht ein erheblicher Mangel an Fachkräften in Kindertagesstätten, wie aus dem aktuellen Kita-Bericht 2024 des Paritätischen Gesamtverbandes hervorgeht. Pro Einrichtung fehlen mehr als zwei Fachkräfte, was insgesamt einem Defizit von 125.000 fehlenden Fachkräften im Bereich der Kindertagesbetreuung entspricht. Diese Situation wird als doppeltes Problem angesehen, da der Personalmangel zu Überstunden und einer zunehmenden Überlastung des vorhandenen Personals führt, was wiederum zu möglichen weiteren Personalausfällen führen könnte.
Trotz des Gute-Kita-Gesetzes, das im Jahr 2019 eingeführt wurde, hat sich die Situation in Kindertageseinrichtungen laut dem Verband zwischen 2021 und 2023 verschlechtert, vor allem aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels. Der Paritätische Gesamtverband fordert daher, mehr Fachkräfte durch verbesserte Rahmenbedingungen in der Ausbildung zu gewinnen. Dazu gehören die Abschaffung von Schulgeld, die Einstellung der Anrechnung von Auszubildenden auf den Personalschlüssel und die Bereitstellung von zusätzlichem Personal in inklusiv arbeitenden Einrichtungen sowie in Einrichtungen mit einem hohen Anteil benachteiligter Kinder.
Die Diskussion um die Kita-Förderung steht derzeit im Mittelpunkt einer Auseinandersetzung zwischen Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Bundesfinanzminister Christian Lindner. Während die Länder gemäß dem Kita-Qualitätsverbesserungsgesetz bestimmte Standards eingehalten haben, läuft die finanzielle Unterstützung des Bundes Ende dieses Jahres aus. Eine Verlängerung wurde bisher nicht vorgesehen. Paus und die Bundesländer fordern von Lindner eine weiterhin hohe Förderung für deutsche Kindertagesstätten, auch ab dem kommenden Jahr, nachdem der Bund die Länder 2023 und 2024 mit etwa vier Milliarden Euro unterstützt hat.
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