Gesundheitszustand von Julian Assange bereitet Ehefrau Sorgen
Canberra (dpa) – Die langjährige Haft des Wikileaks-Gründers Julian Assange hat laut seiner Frau, Stella Assange, deutliche gesundheitliche Spuren hinterlassen. In einem Interview mit dem Sender 7News äußerte sich die Anwältin besorgt über den Gesundheitszustand ihres Mannes nach seiner Freilassung. Die sieben Jahre in der ecuadorianischen Botschaft in London und die fünf Jahre im britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh haben sowohl geistig als auch körperlich an ihm gezehrt.
Julian Assange verbrachte einen Großteil seiner Zeit in Isolationshaft, was signifikante Auswirkungen auf seine Gesundheit haben dürfte, erklärte Stella Assange weiter. Nach seiner Rückkehr nach Australien liegt der Fokus nun darauf, festzustellen, wie es seinem Mann wirklich geht. Trotz seiner Freilassung hat sich der 52-Jährige bislang nicht öffentlich geäußert.
Die Bedingungen während der Haftzeit
Nach einem deal mit der amerikanischen Justiz in Folge von Spionagevorwürfen ist Assange nach einem 14 Jahre langen juristischen Kampf nun endlich ein freier Mann. Wikileaks enthüllte von 2010 an geheime Informationen über US-Militäreinsätze im Irak und in Afghanistan. Laut Stella Assange war ihr Mann lange Zeit in Isolationshaft in einer kleinen Zelle, was zu starken Belastungen führte.
Die Ehefrau berichtete auch davon, dass die Beziehung zu Julian Assange erst während seiner Zeit in der Botschaft begann und sie ihn bis zu seinem Eintreffen in Canberra nie in Freiheit gesehen hatte. Das Paar hat zwei Kinder und heiratete 2022 im Belmarsh-Gefängnis unter extrem harten Bedingungen. Stella Assange betonte, dass Julian zunächst Zeit mit seinen Söhnen verbringen möchte: „Es wird ein Prozess sein – er war lange Zeit in Gefangenschaft und unter sehr harten Bedingungen eingesperrt. Wir konnten bislang kein normales Familienleben führen.“
Julian Assange benötige nun Privatsphäre und Zeit, um darüber zu entscheiden, wie er seine Tage verbringe möchte, betonte seine Frau. Es sei wichtig, ihm die nötige Unterstützung zu ermöglichen, damit er sich von den langen Jahren der Haft erholen könne.