LeverkusenRemscheid

Insolvenzen im Bergischen: Hückeswagen trifft es am härtesten

Im ersten Halbjahr 2024 gab es im Bergischen Land einen alarmierenden Anstieg der Unternehmensinsolvenzen um mehr als 37 Prozent, wobei insbesondere in Hückeswagen viele Betriebe betroffen sind, was auf eine besorgniserregende wirtschaftliche Lage in der Region hinweist.

Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in der Region

Im Großraum Remscheid, Solingen und Leverkusen ist ein alarmierender Trend zu beobachten: In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres hat es einen signifikanten Anstieg der Unternehmensinsolvenzen gegeben. Laut einer Analyse der Wirtschaftsforscher von Creditreform beträgt der Anstieg mehr als 37 Prozent. Dies betrifft insgesamt 151 Unternehmen in der Region, was auf eine besorgniserregende wirtschaftliche Situation hindeutet.

Die Situation in den einzelnen Städten

Besonders kritisch ist die Lage in Hückeswagen, wo die Zahl der Insolvenzen überdurchschnittlich hoch ist. Der sogenannte Insolvenz-Index hat in dieser Stadt die höchsten Werte erreicht. Im Gegensatz dazu schneiden die Städte Burscheid, Wermelskirchen und Leichlingen deutlich besser ab, wo die Insolvenzzahlen unterdurchschnittlich niedrig sind. Trotz dieser positiven Nachrichten weist Leichlingen jedoch auf ein anderes Problem hin: Die Stadt belegt den zweiten Platz bei den sogenannten „stillen Pleiten“, wie etwa Verbraucherinsolvenzen.

Verbraucherinsolvenzen: Ein weiteres Problem

In der Diskussion um Insolvenzen ist es wichtig, auch die „stillen Pleiten“ zu berücksichtigen. Hierbei handelt es sich um Privatinsolvenzen, die oft in der Öffentlichkeit weniger wahrgenommen werden. Leichlingen steht in dieser Kategorie an zweiter Stelle, während Wermelskirchen mit einem Wert von 0,62 den niedrigsten Wert aufweist. Dies könnte darauf hindeuten, dass es in bestimmten Städten unterstützende Maßnahmen gibt, die den Bürgern helfen, ihre finanziellen Probleme zu bewältigen.

Wirtschaftsbereiche besonders betroffen

Die aktuellen Insolvenzzahlen werfen auch ein Licht auf die Wirtschaftsbereiche, die am stärksten betroffen sind. Besonders die Branchen Bau und Handel haben mit vielen Insolvenzen zu kämpfen. Die Mehrheit der betroffenen Unternehmen hat zwischen 6 und 10 Mitarbeitern, was auf die Verwundbarkeit kleiner und mittelständischer Unternehmen in dieser Region hinweist.

Bedeutung für die lokale Wirtschaft

Die gestiegenen Insolvenzen im Bergischen Land sind nicht nur ein wirtschaftliches Alarmzeichen, sondern haben auch weitreichende Auswirkungen auf die lokale Gemeinschaft. Insolvenzen führen häufig zu Arbeitsplatzverlusten und einem Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität in der Region, was eine Kettenreaktion weiterer sozialer und wirtschaftlicher Probleme nach sich ziehen kann.

Die Ergebnisse der Creditreform-Analyse sind daher nicht nur Zahlen, sondern spiegeln die realen Herausforderungen wider, vor denen viele Gemeinden stehen. Die Kommunen sind gefordert, Lösungen zu finden und Unterstützung für die betroffenen Unternehmen bereitzustellen, um die wirtschaftliche Stabilität in der Region langfristig zu sichern.

Lebt in Zwickau und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"