Leverkusen

Emotionale Erinnerungen an den ersten Deutschen Meistertitel: Ein Blick zurück auf die unvergessliche Saison

Von FERNANDO CARRO

Ich gebe es gerne zu: An dieses Gefühl, die Meisterschale in den Händen zu halten, könnte ich mich gewöhnen. Es ist sehr, sehr schön, obwohl die Schale mit ihren elf Kilo schwerer ist, als ich gedacht hatte.

Dass wir es geschafft haben, erstmals Deutscher Meister zu werden, berührt mich persönlich sehr.

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein emotionaler Mensch bin. Dieser 14. April 2024, dieses 5:0 gegen Werder Bremen – was sich an diesem Tag alles rund um unser Stadion abgespielt hat, das war überwältigend. Ich werde das nie vergessen. Und ich schäme mich auch nicht zu sagen, dass ich im Laufe dieses Abends nach dem Titelgewinn mehrmals Freudentränen verdrückt habe.

Jubel nach dem Pokalsieg. Werner Wenning (l.) und Fernando Carro

Foto: Andreas Pohl / BILD

Diese Meisterschaft war für mich Antrieb und Ziel, seit meinem Amtsantritt als Geschäftsführer bei Bayer 04 vor sechs Jahren. Ich war wirklich davon überzeugt, dass wir es eines Tages schaffen würden. Zumal, das habe ich oft betont, die Geschichte uns und Leverkusen einfach noch eine Meisterschaft schuldig war.

Wir haben die vergangenen Jahre genutzt, um das gute Fundament bei Bayer 04 zu nutzen, um den Klub noch besser aufzustellen. Wir konnten uns in vielen Bereichen, auch außerhalb des Sports, weiterentwickeln, modernisieren und professionalisieren. Dafür gebührt mein Dank besonders Werner Wenning, der uns als Vorsitzender des Gesellschafterausschusses und Bindeglied zur Bayer AG immer maximal unterstützt hat.

Die herausragenden Transfers im vergangenen Sommer und auch die ersten Spiele der Saison gaben uns ein Gefühl der Zuversicht, dass es mehr werden könnte als die Qualifikation zur Champions League. Die wir uns zum Ziel gesetzt und auch offensiv nach außen kommuniziert hatten.

Fernando Carro mit der BILD-Meisterschlagzeile vom 15. April nach dem 5:0 gegen Werder

Foto: Andreas Pohl / BILD

Dass es aber eine dermaßen außergewöhnliche Saison werden könnte, war mir erst nach zwei Spielen Anfang Februar klar: Erst schlugen wir den VfB Stuttgart 3:2 im Pokal-Viertelfinale und drei Tage später die Bayern 3:0 in der Liga. Wir lagen nun fünf Punkte vor Bayern – ab diesem Zeitpunkt hätten wir die Meisterschaft nur noch verlieren können. Aber das haben wir nicht.

Ich muss und möchte unsere Fans erwähnen. Wir haben gemeinsam unzählige Gänsehautmomente erlebt, die Stimmung in der BayArena war und ist fantastisch – das wird mir mit einem leichten Hauch von Überraschung von Gästen immer wieder gespiegelt. Auch hier hat sich eine Menge entwickelt. Wir diskutieren auch mal kontrovers, aber wir sind immer im Gespräch und arbeiten eng zusammen – die Beziehung zu unseren Anhängern ist uns wichtig.

Deshalb hatte ich überhaupt kein Problem damit, dass unser Kapitän Lukas Hradecky die Schale an die Nordkurve gegeben hatte – die Fans haben sie genauso verdient, wie wir alle im Klub.

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"