Leverkusen

Anklage wegen Betrug und Korruption: Ermittlungen gegen Geschäftsführung von Radiomed

Leverkusen: Neues Gerichtsverfahren gegen führenden Radiologie-Unternehmer startet

Ein neues Gerichtsverfahren hat das Geschäft von Radiologie-Unternehmer Winfried Leßmann erschüttert. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs gegen vier Personen erhoben. Im Fokus des Verfahrens steht die Geschäftsführung von Radiomed, während Winfried Leßmann als Arzt unter Beihilfeverdacht steht.

Dem Unternehmen wird vorgeworfen, erhebliche Rabatte für Kontrastmittel ausgehandelt, diese aber nicht an die Krankenkassen weitergegeben zu haben. Dies führte laut den Anklägern zu einem Schaden von rund 17 Millionen Euro. Sollte das Gericht dem zustimmen, müsste Radiomed den Betrag zurückzahlen.

Die Beziehungen zwischen Leßmanns Firma Med 360° und Radiomed haben bereits vor vier Jahren für Aufsehen gesorgt. Trotz möglicher Bedenken über die Geschäftspraktiken wurden erhebliche Umsätze mit Kontrastmitteln erzielt. Allerdings machte der Verkauf dieser Mittel nur einen kleinen Teil des gesamten Geschäftsvolumens aus, während Bau und Ausstattung von radiologischen Praxen eine größere Rolle spielten.

Winifred Leßmann hat sich Ende 2022 aus seinem Unternehmen zurückgezogen, das mittlerweile von Sanamed übernommen wurde. Das deutschlandweit agierende Unternehmen bietet an 140 Standorten nicht nur radiologische Untersuchungen an, sondern betreibt auch zahlreiche Arztpraxen verschiedener Fachrichtungen und Sanitätshäuser.

Der Prozess wird zeigen müssen, ob die Anschuldigungen gegen Leßmann und die anderen Angeklagten haltbar sind und welchen Einfluss sie auf die Zukunft des Unternehmens haben werden.