Eine 47-jährige Grünen-Politikerin wurde in Dresden bei dem Aufhängen von Wahlplakaten von zwei Personen angegriffen. Die Polizei identifizierte kurz darauf eine 24-jährige Frau und einen 34-jährigen Mann als Verdächtige. Der männliche Angreifer soll die Politikerin beiseite gestoßen, beleidigt und bedroht haben, während er auch zwei Plakate herunterriss. Eine 24-jährige Frau gesellte sich dazu und bespuckte die Politikerin unvermittelt.
Weiterhin wird gegen den 34-jährigen Deutschen wegen Körperverletzung, Bedrohung, Beleidigung und Sachbeschädigung ermittelt. Die 24-jährige Deutsche wird ebenfalls wegen Körperverletzung untersucht. Zusätzlich wird gegen beide wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt, da sie zuvor in einer Gruppe gestanden waren, aus der der Hitlergruß gezeigt worden sein soll. Trotz der Vorwürfe blieben die Verdächtigen auf freiem Fuß, wie von einem Polizeisprecher bestätigt.
Bereits vergangenen Freitag wurde der SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl in Sachsen, Matthias Ecke, von vier jungen Männern im Alter von 17 und 18 Jahren in Dresden zusammengeschlagen, als er ebenfalls Wahlplakate anbringen wollte. Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen ordnet zumindest einen der Täter dem rechten Spektrum zu. Vor diesem Angriff hatte dieselbe Gruppe wohl einen Grünen-Wahlkampfhelfer in der Nähe verletzt.
Als Reaktion auf die Angriffe trafen sich gestern die Innenminister von Bund und Ländern zu einer Sondersitzung, in der sie sich für einen besseren Schutz von Politikern und Wahlkämpfern einsetzten und eine Verschärfung des Strafrechts befürworteten.
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