Das Europäische Parlament, als Vertretung der Interessen aller Bürger der EU, spielt eine entscheidende Rolle bei der Gesetzgebung, der Haushaltsführung und der inneren Überwachung der Europäischen Union. Alle fünf Jahre findet die Europawahl statt, bei der die Bürger der 28 Mitgliedstaaten direkt über die Zusammensetzung des Parlaments entscheiden können.
Im Gegensatz zur Bundestagswahl in Deutschland, die alle vier Jahre stattfindet, wird bei der Europawahl alle fünf Jahre ein neues Europäisches Parlament gewählt. Die Anzahl der Abgeordneten, die in das Parlament einziehen, variiert je nach Bevölkerungszahl der Mitgliedsstaaten, wobei Deutschland nach der Europawahl 2014 die meisten Abgeordneten stellt.
Die Wahl zum Europaparlament erfolgt nach den Grundsätzen der Verhältniswahl, bei der die Parteien Kandidatenlisten erstellen und die Wahlberechtigten ihre Stimmen für diese Listen abgeben können. Parteien, die mindestens 0,5 Prozent der Stimmen erreichen, können einen Abgeordneten ins Europaparlament entsenden. Die Sitzverteilung erfolgt nach dem Verhältniswahlrecht.
Die Kandidatur für das Europaparlament erfordert eine Parteimitgliedschaft oder Zugehörigkeit zu einer parteiähnlichen Organisation, die zur Wahl antritt. Nach der Wahl bilden die gewählten Parteien politische Fraktionen im Parlament, zu denen sie sich zusammenschließen müssen. Das Europäische Parlament hat wichtige Aufgaben wie die Gesetzgebung, die Überwachung der EU und die Kontrolle des Haushalts.
Mit Blick auf die nächste Europawahl, die voraussichtlich im Mai 2024 stattfinden wird, bleibt die Frage, welche Rolle Parteien wie die AfD spielen werden. Nach dem Erfolg bei der Bundestagswahl 2017 strebt die AfD einen starken Einzug in das Europaparlament an. In der Vergangenheit hatte die AfD Schwierigkeiten innerhalb des Europaparlaments, was zu einer begrenzten Präsenz führte. Die AfD wird daher herausgefordert sein, ihren Einfluss bei der kommenden Europawahl zu festigen.