In Köln laufen die Vorbereitungen für den Karneval, der trotz globaler Krisen wie Kriegen und der anhaltenden Terrorgefahr gefeiert werden soll. Christoph Kuckelkorn, Präsident des Kölner Festkomitees, gibt Entwarnung und betont die Wichtigkeit von Feierlichkeiten gerade in Krisenzeiten. „Die Nachfrage bei Karnevalsveranstaltungen ist gestiegen“, so Kuckelkorn. Dies ist besonders relevant, da der Rosenmontagszug im Jahr 2022 wegen des Ukraine-Kriegs kurzfristig abgesagt werden musste. Für 2023 hingegen sind keine derartigen Maßnahmen geplant, berichtet t-online.
Der Präsident lädt auch Friedrich Merz nach Köln ein und hebt hervor, dass die Sicherheit der Teilnehmer während des Zuges oberste Priorität hat. Jährlich werden die Sicherheitsmaßnahmen an die aktuellen Gegebenheiten angepasst, und Genehmigungen werden oft erst kurz vor der Veranstaltung erteilt, um flexibel auf die Lage reagieren zu können. Laut Kuckelkorn sind die Stadtverwaltung und die Polizei in erster Linie für den Schutz vor Anschlägen verantwortlich, während das Festkomitee unterstützende Maßnahmen bereitstellt.
Sicherheitsmaßnahmen in Nordrhein-Westfalen
Parallel zu den Vorbereitungen in Köln haben auch andere Städte in Nordrhein-Westfalen Sicherheitskonzepte überarbeitet. In Viersen etwa haben die bestehenden Sicherheitskonzepte hohen Standard und bedurften in diesem Jahr kaum Anpassungen. Die Stadt unterstützt die Karnevalisten mit Personal und Material, bleibt jedoch bezüglich der genauen Details der Sicherheitskonzepte zurückhaltend. In Münster wurde die Anzahl der Zufahrtssperren von 40 auf 63 erhöht, um auf einen kürzlichen Anschlag in Magdeburg zu reagieren, was zusätzliche Kosten von etwa 30.000 Euro verursacht, die nicht alleine getragen werden können. 49 der 63 Sperrstellen werden durch Lkw-Blockaden gesichert, und in Paderborn erhalten Karnevalisten zur Sicherheit Unterstützung von lokalen Betrieben, die Fahrzeuge bereitstellen, wie WDR berichtet.
In Attendorn werden bis zu 20.000 Zuschauer erwartet. Der Zug wird aus 2.000 Karnevalisten und rund 30 Festwagen bestehen. Um die Sicherheit zu erhöhen, haben die Kommunen und Veranstalter bereits langfristig angepasste Sicherheitskonzepte implementiert, die beispielsweise Poller zur Sicherung von Fußgängerzonen nutzen.
Aktualisierte Sicherheitskonzepte
Um auf die den letzten Entwicklungen Rechnung zu tragen, wurde der Ratgeber „Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen“ in dritter Auflage aktualisiert. Dieser bietet einen Überblick über relevante Sicherheitsaspekte für Groß- und Kleinveranstaltungen und enthält neue Handlungsanleitungen sowie ein Bewertungsschema zur Einschätzung von Gefahren. Neu hinzugefügte Teile behandeln die Terrorgefahr und präsentieren Best-Practices zur Unterstützung bei Planung und Genehmigung von Sicherheitskonzepten, wie auf iaks erläutert wird.
Diese vielfältigen Maßnahmen und vorbereitenden Schritte sollen sicherstellen, dass der Karneval in Köln und anderen Städten trotz der Herausforderungen durch Krisen und Sicherheitsbedenken unbeschwert und festlich gefeiert werden kann. Der Wille der Veranstalter, diesen Brauch aufrechtzuerhalten, festigt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und zeigt die Resilienz der Gemeinschaften.