KölnNordrhein-Westfalen

Kölner Schwarze Bibliothek vor dem Aus: Rassismusvorwürfe und Unterstützung

Die Theodor Wonja Michael Bibliothek in Köln, die erste Schwarze Bibliothek in NRW, steht vor der Kündigung ihrer Räumlichkeiten am 1. Oktober, was die Sorgen um Rassismus und die Zukunft dieses wichtigen Begegnungsortes für die Schwarze Community aufwirft.

Bedeutung der Theodor Wonja Michael Bibliothek für die Kölner Gemeinschaft

Die Theodor Wonja Michael Bibliothek, die als erste Schwarze Bibliothek in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 in Köln eröffnet wurde, steht vor einer unsicheren Zukunft. Der Verein „Sonnenblumen Community Development Group“ (SCDG), der die Bibliothek betreibt, sieht sich mit einer Kündigung des Mietvertrages konfrontiert. Die Notwendigkeit, die Räumlichkeiten in der Victoriastraße 6-8 bis zum 1. Oktober zu räumen, wirft Fragen über die Zukunft dieses wichtigen kulturellen Zentrums auf.

Rassismus-Vorwürfe und rechtliche Auseinandersetzungen

Glenda Obermuller, Mitgründerin der Bibliothek, äußerte Bedenken über die Kündigung und vermutet rassistische Motive hinter dem Schritt. Laut ihrer Aussage habe der Hausverwalter von Anfang an nach Gründen gesucht, um sie aus dem Gebäude zu drängen. Die Kündigung sei rechtlich zwar zulässig, lasse sich aber moralisch nicht rechtfertigen, so Obermuller, die die Abmahnung nur zwei Tage vor der Kündigung als problematisch empfindet.

Die Rolle der Bibliothek in der Kölner Gemeinschaft

Die Bibliothek hat sich seit ihrer Gründung zu einem wichtigen Treffpunkt entwickelt, der Menschen verschiedener Herkunft zusammengebracht hat. Sie bietet nicht nur eine umfassende Sammlung von etwa 6000 Büchern, sondern auch Raum für Workshops und Veranstaltungen, die sich mit Schwarzen Lebensrealitäten beschäftigen. Ihr Erhalt ist nicht nur für die Mitglieder der Schwarzen Community von großer Bedeutung, sondern auch für die gesamte Stadt Köln. Die Bibliothek symbolisiert den Kampf gegen Rassismus und für mehr Vielfalt.

Politische Unterstützung und mögliche Lösungen

Der Vorfall hat das Interesse der Kölner Politik geweckt. Politikerinnen wie Brigitta von Bülow und Lorenz Deutsch haben ihre Unterstützung für die Bibliothek zum Ausdruck gebracht und betont, wie wichtig dieser Ort für die gelebte Vielfalt in Köln ist. Der Kulturdezernent Benjamin Thele hat angekündigt, Kontakt mit dem Verein aufzunehmen, um mögliche Hilfen zu prüfen.

Fazit: Ein Ort der Erinnerung und des Empowerments

Die Theodor Wonja Michael Bibliothek steht nicht nur für Literatur, sondern auch für Erinnerungsarbeit und Selbstermächtigung. Die Gründer möchten diesen Ort des Empowerments nicht aufgeben und setzen alles daran, Alternativen für die Räumlichkeiten zu finden. Die Unterstützung aus der Politik könnte einen entscheidenden Einfluss auf die Zukunft des Projekts haben.

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