Am ersten Schultag nach den Ferien in Mülldorf sorgte eine Baustelle für erhebliche Verkehrsprobleme rund um das Schulzentrum Menden. Wie ksta.de berichtet, waren Busse zur Max-und Moritz-Grundschule und zur Gesamtschule gezwungen, ihre Routen aufgrund der Umleitung zu ändern. Dies führte dazu, dass die Busse nicht mehr im Stadtteil hielten, was insbesondere die Anwohner der Haltestellen Mülldorf Stadtbahn, Fährstraße und Obermenden belastete.

Ortsvorsteherin Gudrun Burk aus Menden und ihre Kollegin Angelika Ackermann aus Mülldorf äußerten scharfe Kritik an der Situation. Burk beobachtete am Dienstagmorgen ab 7.25 Uhr das Chaos, das durch die umgeleiteten Buslinien und den Ansturm der Elterntaxis verursacht wurde. Betroffene Eltern nutzten vermehrt die Anliegerstraße Siemensstraße und die Sackgasse, was dazu führte, dass sich lange Staus auf der Siegstraße bildeten.

Verkehrssituation für Passanten und Radfahrer

Die unübersichtlichen Verhältnisse führten nicht nur zu einem chaotischen Verkehrsfluss, sondern stellten auch eine Gefahr für Passanten und Radfahrer dar. Die Anwohner wurden erst kurz vor den Weihnachtsferien über die geplanten Änderungen im Busverkehr informiert, was zusätzlichen Unmut auslöste. Die Buslinie 640, die nun nicht mehr durch Mülldorf fährt und stattdessen die Autobahn nutzt, war bereits vor der Umleitung oft überfüllt, sodass viele Grundschulkinder nicht einsteigen konnten. Auch die alternative Linie 540, die nun eine andere Streckenführung hat, war nicht in der Lage, die gestiegene Anzahl an Fahrgästen zu bewältigen.

In der Diskussion um sichere Schulwege ist die Situation in Mülldorf keine Ausnahme. Eine aktuelle Umfrage der ADAC Stiftung zeigt, dass etwa ein Viertel der Grundschulkinder auf das Elterntaxi angewiesen ist. Hauptgründe für diesen Trend sind Zeitmangel und die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, während nur wenige Eltern über die Unsicherheit der Schulwege klagen. Insgesamt kritisieren 62% der Eltern den hohen Verkehr vor Schulen und 56% sehen Gefahren durch Elterntaxis.

Initiativen für sichere Schulwege

Um dem entgegenzuwirken, gibt es verschiedene Initiativen. In einigen Städten werden Schulstraßen eingeführt, um Kindern einen sicheren Zugang zur Schule zu ermöglichen, wie beispielsweise in Köln. Dort werden Schulstraßen vor und nach dem Unterricht gesperrt, was zu einem spürbaren Rückgang der Elterntaxis führt. Verkehrsexperte Simon Höhner hebt hervor, dass Kinder am sichersten zur Schule gehen, wenn sie zu Fuß gehen, und empfiehlt, den Schulweg gemeinsam mit den Kindern einzuüben.

Die Umfrage des ADAC zeigt auch, dass eine erhebliche Zahl von Eltern – 86% – gegen den Schulweg mit dem Auto für Grundschüler ist. Trotz dieser Bedenken wird das Elterntaxi nach wie vor oft genutzt, wobei die häufigsten Gründe Zeitersparnis und Bequemlichkeit sind. Initiativen wie „Goodbye Elterntaxi“ zielen darauf ab, das Bewusstsein für die Gefahren des Autoverkehrs vor Schulen zu schärfen und die Eltern dazu zu ermutigen, ihre Kinder selbstständig zur Schule zu bringen.

Mit der wachsenden Diskussion über Verkehrssicherheit und Schulwege wird deutlich, dass Maßnahmen zur Reduzierung der Elterntaxis und zur Förderung eines sichereren Schulwegs dringend benötigt werden.