Der FC St. Pauli trauert um sein Urgestein Bernd Ladiges, der am Sonntagabend nach einem Auswärtsspiel gegen RB Leipzig verstorben ist. Die Nachricht von seinem Tod, die der Verein über seine offiziellen Kanäle bekannt gab, kam für viele überraschend und wird von einer Welle der Bestürzung begleitet. Ladiges war nicht nur ein leidenschaftlicher Unterstützer des Vereins, sondern auch Gründungsmitglied des ältesten Fanclubs, der „Veteranen“, was seine Verbindung zum Club und seiner Gemeinschaft noch verstärkt.
In einem berührenden Facebook-Post äußerte der FC St. Pauli: „Wir sind schockiert und trauern mit den Angehörigen sowie allen Freund*innen und Fans.“ Auch die Vereine RB Leipzig und viele Fans aus anderen Clubs, darunter Dortmund, Köln und Rostock, bekundeten ihr Mitgefühl. Besonders die Fangruppe Fußballfreunde, die eng mit dem Fanclub Veteranen verbunden ist, reagierte emotional auf den Verlust.
Die Rolle der Fanclubs
Die Fanclubs des FC St. Pauli sind eine wichtige Stütze für die Gemeinschaft von Anhängern. Oft bestehen sie aus Bekannten, die sich regelmäßig zu Spielen treffen. Um einen eingetragenen Fanclub zu gründen, müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, wie die Bildung einer Gruppe von mindestens fünf Personen und der Kontakt zum Fanclubsprecherrat. Ein eingetragener Fanclub bietet eine Reihe von Vorteilen, wie den Erhalt von Rundschreiben mit aktuellen Informationen und die Teilnahme an offiziellen Wettbewerben, die das Gemeinschaftsgefühl weiter stärken.
Das Selbstverständnis dieser Fanclubs umfasst die Unterstützung des Vereins, die Pflege von Kontakten zu anderen Fanclubs und die Einhaltung von Stadionordnungen. Respekt und das Ablehnen von Diskriminierung sind ebenfalls verbindliche Werte, die von den Mitgliedern erwartet werden.
Trauer im Fußball
Der Tod von Bernd Ladiges bringt die Verbindung zwischen Trauer und Fußball in den Blickpunkt, ein Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Trauer und Tod sind im Fußball oft öffentlich sichtbar, sei es durch Schweigeminuten, Trauerflor oder spezielle Choreographien. Projekte wie „Trauer und Fußball“, initiiert von Carmen, zielen darauf ab, die Kultur des Trauerns im Fußball zu erforschen und zu dokumentieren. Hierbei wird Fußball als Ressource in Trauerzeiten betrachtet, wobei auch individuelle Trauererfahrungen zu neuen Initiativen führen können.
Die Initiative bietet Qualifizierungen zum Umgang mit trauernden Fans und fördert den Austausch über Trauererfahrungen. Diese Maßnahmen sind kulturübergreifend und zielen darauf ab, den Fans und Vereinen Unterstützung während schwieriger Zeiten zu bieten. Im Rahmen des Projekts könnten auch Erinnerungsaktionen für Verstorbene, wie in anderen Vereinen bereits praktiziert, eine Möglichkeit sein, die Trauer zu zelebrieren und die Gemeinschaft zu stärken.
In dieser schweren Zeit steht der FC St. Pauli nicht allein. Zahlreiche Fans und Vereine demonstrieren, wie wichtig die Unterstützung der Gemeinschaft ist, und bekräftigen, dass Fußball mehr ist als nur ein Spiel, sondern auch eine Familie, die in schwierigen Zeiten zusammenhält.
t-online.de berichtet über den Trauerfall, während fcstpauli.com Informationen zu den Fanclubs bereitstellt und die Bedeutung dieser Gemeinschaftsbildung unterstreicht. Weitere Einblicke in die Trauerkultur im Fußball bietet das Projekt trauundfussball.de.