Nach dem umstrittenen Zweitliga-Derby zwischen dem 1. FC Köln und Fortuna Düsseldorf, das mit einem 1:1 endete, ist die Diskussion um eine skandalöse Fan-Choreografie erneut entbrannt. Der 1. FC Köln hat bereits signalisiert, offen für einen Dialog zu sein, insbesondere nach dem kritischen Brief von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) an den Geschäftsführer des Vereins, Christian Keller. Laut RP Online beschreibt Reul seine Entrüstung über ein Banner, das von den Kölner Fans im Stadion präsentiert wurde.
Das besagte Banner zeigte einen Mann mit einer Krawatte im „Effzeh“-Design, der der Glücksgöttin Fortuna ein großes Messer an den Hals hält. Begleitet wurde die Inszenierung von einem hämischen Lachen, das über die Lautsprecher des Stadions ertönte. Die Worte auf dem Banner lauteten: „Glück ist kein Geschenk der Götter“. Diese provozierende Darstellung war Anlass für heftige Kritik, nicht nur von Reul, sondern auch von anderen öffentlichen Persönlichkeiten. Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die 2015 selbst Opfer einer Messerattacke wurde, äußerte ebenfalls ihr Unverständnis für die Choreografie, die sie als geschmacklos empfindet.
Reaktionen und Ermittlungen
Fortuna-Sportvorstand Klaus Allofs schloss sich dieser Meinung an und bezeichnete die Choreografie als unangebracht. Christian Keller hingegen sieht im Motiv lediglich einen Ausdruck der Rivalität zwischen den Fanszenen und erkennt keinen Aufruf zur Gewalt darin. Die Diskussion wurde durch die Ermittlungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) kompliziert, der den Klub zu einer Stellungnahme aufgefordert hat, nachdem er von den Vorkommnissen Kenntnis erlangte.
Erst kürzlich hat auch die Polizei die Inhalte des Banners auf ihre strafrechtliche Relevanz hin überprüft und festgestellt, dass keine solchen Inhalte vorliegen. Dennoch bleibt die Thematik um die Choreografie angesichts des steigenden Aggressionspotenzials in der Gesellschaft und der zunehmenden Messergewalt ein sensibles Thema. Im Brief an Keller betont Reul die Verantwortung des Vereins für die Sicherheit im Stadion und die Notwendigkeit einer Deeskalation in der Fanarbeit, wie t-online berichtet.
Beide Vereine sind sich der Brisanz der Situation bewusst und scheinen bereit, über die Vorkommnisse zu sprechen und Lösungen zu finden. Die Stadt Köln hat die Äußerungen der Geschäftsführung und das Banner-Motiv mit Befremden zur Kenntnis genommen und erkennt die Notwendigkeit an, in Zukunft auf die Sensibilität solcher Darstellungen zu achten.
Weitere Informationen und Hintergründe zu dieser Thematik sind in der ausführlichen Analyse zu finden, die unter PagePlace abgerufen werden kann.