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Motten-Invasion in Köln: Harmlose Plage oder gefährlicher Prozessionsspinner?

Geheimnisvoll eingesponnene Bäume in Köln: Was steckt dahinter?

Spaziergänger in Köln sehen derzeit häufig Bäume und Büsche, die bizarr eingesponnen sind. Die sofortige Angst vieler Menschen ist, dass es sich um den gefährlichen Eichenprozessionsspinner handeln könnte. Doch bei genauerer Betrachtung entdeckt man in den fein gewobenen, watteartigen Hüllen zahlreiche Larven, die sich von frischem Blattgrün ernähren. Das Kölner Umweltbildungszentrum Leidenhausen klärt auf: Es handelt sich hierbei nicht um den gefürchteten Eichenprozessionsspinner, sondern um Gespinstmotten, die für Menschen und Pflanzen völlig harmlos sind.

In Mitteleuropa gibt es etwa 74 Arten von Gespinstmotten, die jeweils spezifisch eine bestimmte Pflanzenart fressen. Nach dem Auftreten der Raupen schlagen die betroffenen Pflanzen in der Regel im selben Jahr wieder aus. Obwohl der Anblick der eingesponnenen Bäume Ekel hervorrufen mag, besteht für Spaziergänger und Spaziergängerinnen keine Gefahr. Der Insektenforscher Robert Schallehn erklärt, dass man sich keine Sorgen machen muss, falls die Gespinste nicht an Eichen gefunden werden, da es dann definitiv keine Eichenprozessionsspinner sind.

Derzeit sind spezielle Sprühfahrzeuge auf den Autobahnen in Nordrhein-Westfalen unterwegs, um die Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners einzudämmen. Das vermehrte Auftreten der Gespinstmotten ist kein Ergebnis der aktuellen Witterung, sondern auf den speziellen Zyklus dieser Tiere zurückzuführen. Alle drei bis fünf Jahre kommt es zu einer übermäßigen Vermehrung der Motten, die daraufhin wahllos verschiedene Laubgehölze befallen. Die Mottenraupen schützen sich mit ihren Gespinsten vor natürlichen Feinden wie Vögeln und Regen, sodass es keine effektiven Insektizide gegen sie gibt.

Im Gegensatz zu den harmlosen Gespinstmotten können Berührungen mit den Brennhaaren des Eichenprozessionsspinners ernsthafte Folgen für Menschen haben. Starke Reizungen und allergische Reaktionen an Haut und Atemwegen können auftreten und sollten unbedingt vermieden werden. Symptome wie Schwindel, Fieber und Müdigkeit können auftreten. Bei allergischen Reaktionen ist es ratsam, sofort einen Arzt aufzusuchen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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