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Mögliches Ticket-Skandal: Ermittlungen gegen Kölner Ordnungsdienstmitarbeiter

Geheimnisvolle Zutrittskarten: Verdacht der Untreue bei 1. FC Köln-Tickets

Es ist vergleichsweise wenig los in den Räumen des städtischen Ordnungsdienstes an jenem 18. April, als plötzlich die Staatsanwaltschaft an der Aachener Straße 1042 in Junkersdorf vorbeischaut. Viele Mitarbeitende des Ordnungsdienstes sind wegen einer möglichen Bombenevakuierung an der Mülheimer Brücke unterwegs. Für sie steht viel Arbeit an an diesem Tag, unter anderem weil die Riehler Heimstätten in der Nähe sind, bis zu tausend Senioren das Gelände möglicherweise verlassen müssen. Am Ende handelt es sich nicht um einen Blindgänger, sondern nur um ein altes Treppenbauwerk. Ob die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft an diesem 18. April ähnlich glimpflich für zwei hochrangige Mitarbeiter des Ordnungsdienstes ausgehen, wird sich erst noch zeigen.

Am Donnerstag bestätigte die Kölner Staatsanwaltschaft dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ die Durchsuchungen, Sprecherin Stephanie Beller sagte: „Die Staatsanwaltschaft Köln führt gegen zwei Mitarbeiter der Stadt Köln und einen Mitarbeiter aus dem Ticketing eines Kölner Fußballclubs ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorteilsannahme beziehungsweise Vorteilsgewährung im Zusammenhang mit der unentgeltlichen Zutrittsgewährung zu Heimspielen des Fußballclubs.“ Dabei handelt es sich nach Informationen dieser Zeitung um Fußball-Erstligist 1. FC Köln. Laut Beller besteht gegen die Mitarbeiter der Stadt aus diesem Grund der Verdacht der Untreue. Am 18. April haben die Ermittler demnach nicht nur die Arbeitsplätze, sondern auch die Wohnungen der Beschuldigten durchsucht, sie stellten Unterlagen und Speichermedien sichergestellt. Die Auswertung dauert laut Beller noch an.

Der Verdacht gegen die städtischen Mitarbeiter lautet, dass sie Zutrittskarten für Heimspiele des 1. FC Köln an Kollegen, Familienmitglieder und Freunde verteilt haben, obwohl es sich dabei um Karten für Arbeitseinsätze im Stadion handelte. Es soll in den vergangenen Jahren vorgekommen sein, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich bei den Beschuldigten meldeten, um bestimmte FC-Spiele oder sogar Konzerte im Stadion zu besuchen, obwohl sie an diesem Tag nicht dienstlich im Einsatz waren. Dies wirft den Verdacht der Vorteilsannahme auf, sodass nun Ermittlungen im Gange sind, um die Angelegenheit zu klären.

In den „Richtlinien für das Verbot der Annahme von Vergünstigungen bei der Stadt Köln“ werden mögliche Konsequenzen bei Verstößen benannt: „Ein Verstoß gegen das Verbot der Annahme von Belohnungen und Geschenken kann dienst- beziehungsweise arbeitsrechtliche, disziplinarrechtliche und strafrechtliche Folgen nebeneinander nach sich ziehen.“ Laut Stadtsprecherin Simone Winkelhog äußert sich die Stadt Köln aufgrund der staatsanwaltlichen Ermittlungen nicht weiter zu dem Thema. Auch FC-Geschäftsführer Markus Rejek verweist auf das laufende Verfahren und gibt keine Stellungnahme dazu ab.

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Der städtische Ordnungsdienst ist unter anderem für die Überwachung der Kölner Stadtordnung zuständig sowie für ordnungsbehördliche Kontrollen im Allgemeinen. Bei Heimspielen des FC Köln überwachen sie beispielsweise das Verhalten der Fans außerhalb des Rhein-Energie-Stadions und sorgen im Stadion für die Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ gibt es mehrere Arbeitskarten für das Stadion, die nicht personalisiert sind, sowie zwei weitere, die auf die zwei hochrangigen Mitarbeiter namentlich ausgestellt sein sollen. Es gilt in diesem Zusammenhang die Unschuldsvermutung, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind und alle Fakten vorliegen.

In den Richtlinien der Stadt Köln wird deutlich gemacht, dass jegliche Form von Korruption oder Annahme von unzureichend gerechtfertigten Vorteilen unterbunden werden muss, um das Vertrauen der Bürger in die gerechte Aufgabenerfüllung nicht zu gefährden. Die Weitergabe von Vorteilen an Dritte, ohne dass ein Rechtsanspruch darauf besteht, ist strikt untersagt. Die Stadt setzt sich somit eindeutig für eine transparente und korruptionsfreie Arbeitsweise ihrer Mitarbeitenden ein, um das Vertrauen der Öffentlichkeit nicht zu gefährden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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