Köln

Lebensgefährlicher Zebrastreifen: E-Scooter blockieren Wege für Senioren

E-Scooter blockieren seit Monaten die Zebrastreifen vor der Senioren-Residenz am Dom in Köln, was zu gefährlichen Situationen für die Bewohner führt, weshalb die Stadt nun Maßnahmen zur sicheren Abstellung der Scooter plant.

E-Scooter und die Herausforderung für ältere Menschen in Köln

Die Stadt Köln steht vor einer zunehmenden Herausforderung, wenn es um die Sicherheit älterer Bürger geht. Besonders deutlich zeigt sich dies im Bereich der Residenz am Dom, wo die zunehmende Anzahl von E-Scootern den Zugang zu wichtigen Querungen für Seniorinnen und Senioren erheblich erschwert. Bewohnerin Vera Rottes beschreibt die Situation als einen „Spießrutenlauf“, der täglichen Spaziergänge.

Die Realität am Zebrastreifen

Immer wieder blockieren E-Scooter den Zebrastreifen auf der Straße „An den Dominikanern“. Bewohner sind gezwungen, weite Strecken zurückzulegen, um abgerundete Bordsteine zu erreichen, was besonders für Menschen mit Rollstuhl oder Rollator eine große Hürde darstellt. „Um mit dem Rollstuhl über die Straße zu kommen, müssen manche von uns 20 bis 30 Meter zum nächsten abgesenkten Bordstein laufen“, sagt Rottes. Ihr Ehemann, Clemens Grebe, ist ebenfalls von dieser Problematik betroffen und sieht sich täglich in Gefahr, sich schwer zu verletzen.

Die Maßnahme der Stadt Köln

Um der Problematik entgegenzuwirken, plant die Stadt Köln die Umwandlung eines Pkw-Stellplatzes in eine Mobilstation für E-Scooter und Leihräder am kritischen Fußgängerüberweg. Dies soll einerseits den Zugang erleichtern und andererseits einen klaren Abstellbereich für die Elektroroller schaffen. Eine Erweiterung der Abstellverbotszone ist ebenfalls beschlossen, um die Ansammlung von E-Scootern an störenden Stellen zu verringern.

Das Engagement der Residenzverwaltung

Der Direktor der Residenz am Dom, Peter Neuß, hat in den letzten Wochen aktiv gegen die missliche Lage angekämpft. Über 135 Verwarnungen wurden in den letzten drei Monaten vom Verkehrsdienst ausgesprochen. Das Ordnungsamt ist regelmäßig präsent und hat bereits sporadisch Scooter entfernt, bleibt aber dennoch mit der aktuellen Lage unzufrieden. „Die Situation ist unverändert prekär“, betont Neuß und hebt hervor, dass bereits Stürze passiert sind, die glücklicherweise ohne schwere Verletzungen ausgegangen sind.

Ein Problem mit vielen Facetten

Ein Grund für die wiederholte Blockade des Zebrastreifens könnte das Parkverhalten der Nutzer sein. Viele abstellen ihre E-Scooter vor den Abstellverbotszonen, da der Bereich am Zebrastreifen als besonders günstig erachtet wird. Die städtische Verwaltung hat jedoch festgestellt, dass die Probleme nicht nur lokal, sondern auch in anderen Vierteln auftreten, was die Notwendigkeit eines umfassenden Lösungsansatzes unterstreicht.

Ein Zeichen der Hoffnung

Trotz der bisherigen Schwierigkeiten sehen die Bewohner der Residenz am Dom erste positive Anzeichen. Das Engagement der Stadtverwaltung wird als positives Signal gewertet, auch wenn viele den Eindruck haben, dass es noch weitreichendere Maßnahmen benötigt, um die Lebensqualität für Fußgänger zu verbessern. „Was hier fehlt, ist ein Gesamtkonzept“, bemerkt Vera Rottes. Dennoch gibt es bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern die Hoffnung, in naher Zukunft sicherer über die Straße gehen zu können.

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Lebt in Dresden und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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