Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln wird ab September 2026 für eine umfassende Generalsanierung schließen. Diese Maßnahme ist notwendig, um sowohl die veraltete Haustechnik zu erneuern als auch defekte Trinkwasserleitungen zu reparieren. Der Stadtrat muss dem Bauvorhaben noch zustimmen, und die Sanierungskosten sind auf insgesamt 29 Millionen Euro veranschlagt. Die Schließung wird voraussichtlich bis März 2028 andauern und wird als Chance gesehen, das älteste Museum Kölns für die Zukunft fit zu machen.
Das Museum beherbergt zahlreiche bedeutende Kunstwerke, darunter die berühmte „Madonna im Rosenhag“ von Stefan Lochner und ein Selbstbildnis von Rembrandt. Während der Schließzeit wird die Sammlung teilweise auf Tournee nach Japan gehen. Der Aufwand für eine Interimslösung wurde als nicht praktikabel erachtet, da die Dauer der Schließung nur maximal 18 Monate beträgt.
Umfangreiche Sanierungsarbeiten geplant
Die Sanierung umfasst 40 Maßnahmen, die notwendig sind, um die Sicherheit und die Funktionalität des Museums zu gewährleisten. Die Gemäldegalerie mit ihren bedeutenden mittelalterlichen Werken wird grundlegend instandgesetzt. Die Stadt hat bereits begonnen, einen Generalunternehmer für das Bauvorhaben zu suchen.
Zusätzlich zu den Sanierungsarbeiten wird auf dem Nachbargrundstück ein Erweiterungsbau für das Wallraf-Richartz-Museum errichtet. Dieser soll später unterirdisch mit dem bestehenden Gebäude verbunden werden. Die Eröffnung des Erweiterungsbaus ist ebenfalls für 2028 vorgesehen, wodurch das gesamte Museumsprojekt in zeitlicher Nähe zueinandersteht.
Nachhaltigkeit und Museumsentwicklung
Die Sanierungsarbeiten bieten auch die Möglichkeit, nachhaltige Baupraktiken zu integrieren. Museen haben einen bedeutenden Einfluss auf den Umwelt- und Ressourcenschutz. Strategien für nachhaltiges Bauen umfassen Aspekte wie die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs, den Einsatz erneuerbarer Energiequellen und die Berücksichtigung von Biodiversität in Bauvorhaben. Der Fokus auf nachhaltige Methoden lässt sich auch in der Museumsentwicklung erkennen.
Ein Handbuch für Depot- und Archivbauten, das von Experten wie dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP bearbeitet wird, berücksichtigt Klimaschutz und nachhaltige Planung in Museen. Diese Ansätze zielen darauf ab, die Lebenszykluskosten zu senken und gleichzeitig den sozialen Komfort zu erhöhen.
Die Schließung und die anschließenden Renovierungsarbeiten im Wallraf-Richartz-Museum stellen somit nicht nur eine Herausforderung dar, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, um die Kunstsammlung und das Museum selbst für die Zukunft zu rüsten.
Für weitere Informationen über die geplanten Projekte können die Artikel von t-online, WDR und Museumsbund konsultiert werden.