Köln

Kölner Klinikverbund: Pläne scheitern, neue Sparmaßnahmen in Sicht

Das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt in Köln gibt bekannt, dass der von Oberbürgermeisterin Henriette Reker angestrebte Klinikverbund infolge ausbleibender Entscheidungen der Landesregierung nicht zustande kommen wird, was finanzielle Einschnitte bei den städtischen Kliniken zur Folge hat und die Stadt vor erhebliche Herausforderungen stellt.

In Köln sind die städtischen Kliniken in einer schwierigen finanziellen Lage, die sich in den kommenden Jahren zuspitzen könnte. Das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt hat den Glauben an den von Oberbürgermeisterin Henriette Reker angestrebten Klinikverbund verloren, was sicherlich tiefgreifende Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in der Stadt haben wird.

Entscheidung über Klinikverbund bleibt aus

Trotz zahlreicher Bemühungen von Reker und dem Ratsbündnis hat die Landesregierung bislang keine Entscheidung über den geplanten Klinikverbund getroffen. Ein Brief an Ministerpräsident Hendrik Wüst erinnerte an eine Frist bis Ende Juni. Da die Antwort ausblieb und die Frist verstrich, sehen sich die Fraktionen gezwungen, eine andere Richtung einzuschlagen und die städtischen Kliniken eigenständig neu aufzustellen.

Finanzielle Situation der Kliniken verschärft sich

Die Kliniken blicken auf eine schwere finanzielle Vergangenheit zurück, in der mehrere Hundert Millionen Euro Schulden angehäuft wurden. Für das Jahr 2024 wird ein Verlust von 114 Millionen Euro erwartet. Um dieser Belastung entgegenzuwirken, haben die Verantwortlichen im Hauptausschuss entschieden, dass weitere Einsparungen notwendig sind. Dabei wird das Eins-plus-Null-Modell vorangetrieben, um teure Doppelstrukturen abzubauen. Dieses umfasst die Schließung von Fachbereichen und die Zusammenlegung bestehender Standorte.

Zukünftige Gesundheitsversorgung gefährdet

Die Entscheidung, mehrere Fachstationen in der Klinik Holweide vorzeitig zu schließen, könnte ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung der Kölner Bürger haben. Besonders die Geburtenstation, deren Erhalt für viele Frauen von zentraler Bedeutung ist, bleibt vorerst bestehen. Dennoch stellt sich die Frage, wie die Versorgung der Patienten gesichert werden kann, wenn bestimmte Angebote wegfallen.

Folgen für die Beschäftigten und das Personalmanagement

Ein Personalabbau ist ebenfalls Bestandteil der geplanten Einsparungen. Dies geschieht vorrangig durch das Auslaufen von Arbeitsverträgen, ohne Nachbesetzung durch neue Mitarbeiter. Diese Strategie wird als „natürliche Fluktuation“ bezeichnet, dennoch befürchten viele Angestellte betriebsbedingte Kündigungen, die jedoch nach Vorstellung des Ratsbündnisses laut Aussagen gezielt vermieden werden sollen, insbesondere bei Pflegekräften und Hebammen.

Erwartungen und Herausforderungen für die Zukunft

Die Kölner Verkehrsbetriebe wurden beauftragt, eine verbesserte Busverbindung zwischen den Standorten Merheim und Holweide zu schaffen, um den Patiententransfer zu erleichtern. Mit der Übernahme von Daniel Dellmann als neuem Geschäftsführer ab September hoffen die Fraktionen auf eine beschleunigte Umsetzung des Eins-plus-Null-Modells und eine grundlegende Neuausrichtung der städtischen Kliniken.

Derzuständige Fraktionschef der Kölner CDU, Bernd Petelkau, äußerte sich besorgt über die Zukunft und betonte die Notwendigkeit, die Initiative zu ergreifen, um den Gesundheitsstandort Köln langfristig zu sichern. Der politische Disput über den Klinikverbund hat die Verantwortlichen dazu gezwungen, ihre Schritte neu zu überdenken – eine klare Herausforderung für die Stadt und ihre Bürger in der kommenden Zeit.

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