Köln

Köln: Über 8000 Euro Bußgelder für unerlaubte Sportkurse im Freien

In Köln haben die Behörden in den letzten zwei Jahren über 8000 Euro an Bußgeldern für illegale kommerzielle Outdoor-Sportkurse verhängt, nachdem die SPD-Fraktion auf das Verbot solcher Aktivitäten hingewiesen hatte und ein Pilotprojekt zur Legalisierung forderte, während die Stadtverwaltung jegliche Sondernutzungsanträge ablehnt, um eine Überlastung der öffentlichen Grünflächen zu vermeiden.

In den letzten zwei Jahren hat die Stadt Köln ein striktes Verbot für kommerzielle Sportkurse in öffentlichen Grünflächen durchgesetzt. Dies wurde durch die SPD-Fraktion ans Licht gebracht, nachdem ein öffentliches Aufsehen durch die Aussagen von Larissa Kurzer, einer Trainerin in Köln, hervorgerufen wurde. Ihre Kritik stellte die Frage nach der Angemessenheit der aktuellen Regelungen und deren Auswirkung auf die Sportgemeinschaft und die Bevölkerung.

Bußgelder und ihre Ursachen

Insgesamt erteilte das Kölner Ordnungsamt Bußgelder in Höhe von über 8000 Euro für Regelverstöße, während gleichzeitig das Interesse an kommerziellen Sportsitzungen in Parks wächst. Die Stadtverwaltung dokumentierte sieben spezifische Bußgeldbescheide bei 29 festgestellten Verstößen. Diese Zahlen spiegeln das Problem wider, dass trotz Verbot immer mehr Anbieter versuchen, ohne Genehmigung Kurse anzubieten.

Hintergründe der Regelung

Das Kölner Ordnungsamt begründet das Verbot damit, dass Öffentliche Grünflächen der Erholung der Allgemeinheit dienen sollen. Die Beispiele des Sommer 2022 haben gezeigt, dass viele Anbieter diese Regelung ignorieren. Regelmäßige Anfragen zur gewerblichen Nutzung belegen zudem, dass der Bedarf an Outdoorsport Angeboten wächst. Dies hat zwar zu einer Zunahme von Steuergewinnen geführt, jedoch auch zu einer Überlastung der Parks und Freiflächen, die eigentlich als Orte der Entspannung und Freizeit vorgesehen sind.

Die politische Diskussion und Forderungen nach Veränderungen

In der Stadtverwaltung selbst wird über mögliche Anpassungen nachgedacht, um den Bedürfnissen von Fitnessanbietern gerecht zu werden. Ein Drittel des Stadtrates, bestehend aus SPD, Linken und FDP, fordert eine Neuregelung der Stadtordnung, um kommerziellen Aktivitäten Chancen zu geben. Die CDU jedoch, mit einer dominierenden Position im Rat, zeigt kein Interesse an einer Gesetzesänderung, wodurch es keine simpatischen Möglichkeiten für das Pilotprojekt gibt.

Auswirkungen auf die Gemeinschaft

Die bestehenden Regelungen führen zur Spaltung innerhalb der Gemeinschaft: Während viele Anwohner und Sportbegeisterte auf mehr Bewegungsangebote in der Natur drängen, sehen andere in den kommerziellen Kursen eine Bedrohung für die Ruhe und Erholung in den Parkanlagen. Ob eine Erlaubnis für gewerbliche Sportangebote in Grünflächen letztlich realisierbar ist, bleibt ungewiss, solange die politischen Fronten verhärtet sind.

Fazit: Ein Konflikt um die Nutzung öffentlicher Räume

Die Debatte in Köln verdeutlicht einen breiten Trend in urbanen Gebieten, wo der Bedarf nach Freizeitangeboten und kommerziellen Dienstleistungen in öffentlichen Räumen der zunehmenden Zahl an Nutzungen gegenübersteht. Dies lässt die Frage offen, wie zukünftige Lösungen aussehen könnten, die sowohl den Bedürfnissen der Anbieter als auch den Interessen der Öffentlichkeit gerecht werden. Der Konflikt um die Nutzung öffentlicher Räume könnte mit Anpassungen in der Politik und gemeinschaftlichen Dialogen angegangen werden, um ein Gleichgewicht zwischen Erholung und Aktivität zu schaffen.

Lebt in Dresden und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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