Der 1. FC Köln befindet sich in einem spannenden Umbruch unter der Leitung seines Sportgeschäftsführers Christian Keller. Seit seiner Amtsübernahme im April 2022 verfolgt Keller das Ziel, den Verein aus der 2. Bundesliga zurück in die oberste Liga zu führen. Trotz einer aktuellen Erfolgsserie in der zweiten Liga sieht sich Keller jedoch mit Kritik konfrontiert, die insbesondere auf die restrictive Transferpolitik des Clubs abzielt. Diese wurde durch eine einjährige Transfersperre, deren Auswirkungen der Verein nun zu überwinden versucht, stark eingeschränkt. Der Verein hat jedoch nun die Erlaubnis, Transfers zu tätigen, nachdem die Sperre im Januar 2025 aufgehoben wurde, wie t-online.de berichtet.
Keller betont, dass seine Eignung für die Aufgabe stabil bleibt, trotz des Drucks und der Herausforderungen. In einem Interview erklärte er, dass die Kritik, die ihm zuteil wird, hauptsächlich funktional sei und nicht persönlich. Er äußerte, dass er keine Selbstzweifel habe und den Job beim FC als Privileg empfinde. Keller ist sich auch der Notwendigkeit bewusst, die wirtschaftliche und organisatorische Stabilität des Klubs zu gewährleisten und möchte die jahrelange Unsicherheit des Vereines beenden, die durch Auf- und Abstiege geprägt ist. „Ich möchte das ‚Fahrstuhl-Image‘ des Klubs ablegen“, so Keller, während er die Verwicklungen, die zu dem Abstieg führten, als Ergebnis einer komplexen Fehlerkette ansieht, wie ksta.de beschreibt.
Kritik und Transferstrategien
Die Kritik an Keller wird besonders laut, da ihm eine Mitschuld an der Transfersperre zugeschrieben wird. Seitdem die Sperre aufgehoben wurde, hat der FC Köln seine Transferpläne konkretisiert. Bisher wurde lediglich der Rechtsverteidiger Jusuf Gazibegović von Sturm Graz verpflichtet, ein Transfer, der ohne aufwendige Verhandlungen aufgrund einer Ausstiegsklausel zustande kam. Keller gab an, dass die Verhandlungen über weitere Transfers stocken, insbesondere für die Wunschspieler Ivan Prtajin und Joël Schmied, wobei erstere schwer zu verpflichten und letztere zu teuer sei, berichtet fussballtransfers.com.
Ein weiteres Problem, das Keller ansprach, ist die komplizierte Kaderplanung während der Winterpause. Die starren Vertragsbedingungen im internationalen Fußball erfordern oft Zustimmung des abgebenden Klubs, was den Transfermarkt für den FC Köln erschwert. Trotz dieser Hürden plant Keller, die Kaderstruktur zu optimieren. Auf seiner Einkaufsliste stehen ein weiterer Rechtsverteidiger und ein Stürmer, um die Mannschaft im Aufstiegsrennen zu unterstützen.
Zukunftsausblick und Kaderentwicklung
Keller plant eine stabilisierte und langfristige Entwicklung des Vereins. Dabei betont er, dass nicht der gesamte Kader im Winter ausgetauscht werden muss, jedoch frisches Blut nötig ist. Insbesondere sieht er Abgänge von Spielern wie Florian Dietz und Sargis Adamyan vor, die nicht genügend Spielzeit erhalten haben. Keller möchte jungen Talenten ermöglichen, durch Leihen mehr Spielpraxis zu sammeln.
In Anbetracht der bevorstehenden Vorstandswahlen ist Keller überzeugt, dass dies keinen Einfluss auf seine Arbeit haben wird. Er sieht seine Rolle als wichtigen Bestandteil des langfristigen Plans des 1. FC Köln, mit dem klaren Fokus auf den Wiederaufstieg in die Bundesliga und der Ambition, im oberen Tabellendrittel zu landen, was für den FC auch finanziell von großer Bedeutung wäre.