Jetzt ist es also amtlich! Der kleine Verein Holstein Kiel steigt auf, der große 1. FC Köln steigt ab! Die Kölner, erster Bundesliga-Meister 1964 und Double-Gewinner 1978, landen also bei den anderen gestürzten Riesen. Bei Schalke 04, bei Hertha BSC und beim HSV. Klubs mit riesigem Fan-Potenzial und gigantischen Zuschauerzahlen.
Was im Februar zum ersten Mal passiert ist, könnte in Zukunft also häufiger der Fall sein: Dass die 2. Liga an bestimmten Spieltagen mehr Zuschauer hat als die 1. Bundesliga. Was sich für das sogenannte Unterhaus erst einmal gut anhört, ist für den deutschen Fußball in Wahrheit aber eine Katastrophe. Denn die Vermarktung der Bundesliga wird immer schwieriger, weil Sponsoren und Investoren Zweitklassigkeit von Natur aus nicht honorieren.
Einige der sogenannten Traditions-Klubs möchten einen größeren Anteil an den TV-Einnahmen erhalten, um ihre angeblich höhere Attraktivität für die Bundesliga zu honorieren. Doch sollte mehr Geld unter der Säule „Interesse“ an die Traditions-Vereine ausgeschüttet werden? Mehr darf es auf keinen Fall werden, da Versagen nicht belohnt werden sollte.
Die vollen Stadien und die Liebe der Fans sind Werte, die nicht von den aktuellen Führungsetagen abhängig sind. Diejenigen, die heute scheitern und noch an ihren Stühlen kleben, sollten sich nicht nach Geld sehnen, sondern sich vielmehr für das, was sie (nicht) erreicht haben, schämen. Traditionelle Vereine wie der HSV, Schalke und der FC haben große Namen aufgebaut, die heute von den aktuellen Verantwortlichen gewertschätzt werden sollten.