Vorfall | Regionales |
---|---|
Ort | Köln |
Ein historischer Moment für den Evangelischen Kirchenkreis Köln-Nord: Am 9. November 2024 hat die Kreissynode einstimmig die Fusion mit den Kirchenkreisen Köln-Mitte und Köln-Süd beschlossen. Dieser Zusammenschluss, der zum 1. Januar 2026 in Kraft tritt, wird den neuen Kirchenkreis Köln-Linksrheinisch bilden. Superintendent Markus Zimmermann betonte, dass dieser Schritt eine zukunftsfähige Grundstruktur schafft, um den kirchlichen Auftrag langfristig zu sichern. „Wir bündeln unsere Kräfte, um die kirchliche Arbeit in der Region nachhaltig zu stärken“, erklärte er. Laut einem Bericht von Kirche Köln ist dies ein bedeutender Schritt, um die Zusammenarbeit der Gemeinden zu optimieren und den Aufwand für Ehren- und Hauptamtliche zu reduzieren.
Die Synode begann mit einem bewegenden Abendmahlsgottesdienst in der Auferstehungskirche Bocklemünd, wo Pfarrerin Kristina Tsoleridis und Pfarrer Nico Buschmann die Liturgie gestalteten. In seiner Predigt forderte Buschmann die Synodalen auf, über ihre persönliche Beziehung zu Gott nachzudenken und wie sie diese in die zukünftige kirchliche Arbeit einbringen können. Diese Reflexion ist entscheidend, um den Glauben lebendig zu halten und den Wandel in der Kirche aktiv zu gestalten.
Gesellschaftliche Verantwortung und Zukunftsplanung
Ein zentrales Thema der Synode war die gesellschaftliche Verantwortung der Kirche. Oberkirchenrätin Dr. Wibke Janssen ermutigte die Anwesenden, sich aktiv in gesellschaftliche Diskussionen einzubringen, besonders in politisch turbulenten Zeiten. Die Synode diskutierte auch die Pfarrstellenplanung bis 2040, wobei die Zahl der Pfarrstellen im Kirchenkreis Köln-Nord von 27,5 auf 16,38 reduziert werden soll. Diese drastische Veränderung erfordert eine sorgfältige Planung und Anpassung der Strukturen.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Gebäudebedarfsplanung. Bis zum Sommer 2025 soll eine verbindliche Entscheidung über die Zukunft der über 90 kirchlichen Liegenschaften getroffen werden. Diese Gebäude, darunter Kirchen, Gemeindezentren und Kitas, müssen auf ihre zukünftige Nutzung und energetische Ertüchtigung geprüft werden. Rund 10% der Gebäude werden voraussichtlich nicht mehr benötigt, was die Synode vor große Herausforderungen stellt.
Finanzielle Stabilität und Herausforderungen
Gabi Orbach stellte den Haushaltsplan für 2025 vor, der ein Gesamtvolumen von etwa 1,4 Millionen Euro umfasst und mit einem Überschuss von rund 23.000 Euro rechnet. Der Jahresabschluss 2023 schloss sogar mit einem Überschuss von 168.000 Euro ab, was über den ursprünglichen Planungen lag. Diese solide finanzielle Basis ist entscheidend für die Umsetzung der geplanten Fusion und die zukünftige Arbeit des neuen Kirchenkreises.
Superintendent Markus Zimmermann erinnerte in seinem Bericht an bedeutende historische Ereignisse und betonte die Rolle der Kirche in der aktuellen politischen Landschaft. „Wir müssen Zivilcourage zeigen und uns für die Demokratie einsetzen“, rief er den Synodalen zu. Zudem sprach er über die Notwendigkeit, die Mitgliederbindung zu stärken, insbesondere durch Programme, die junge Menschen ansprechen.
Die Fusion ist nicht nur ein organisatorischer Schritt, sondern auch ein Zeichen für den Wandel und die Anpassungsfähigkeit der Kirche an die Bedürfnisse der Gesellschaft. Die Synodalen verabschiedeten sich mit einem klaren Auftrag und einer hoffnungsvollen Vision für die Zukunft der Kirche in Köln-Linksrheinisch, bereit, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen und den Menschen in ihren Gemeinden Halt und Gemeinschaft zu bieten.